Menstruation, Schwangerschaft

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Tampons, Binden und Co

Quelle: pexels @karolina-grabowska

Damit Menstruationsblut nicht in der Unterhose landet, gibt es verschiedene Helferleins: Ob du Binden, Tampons, Schwämmchen, eine Menstruationstasse oder Menstruationsunterwäsche benutzt, ist deine Entscheidung. 

Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile und du kannst sie selbstverständlich auch mischen. Vielleicht sind Binden z.B. ganz am Anfang einfacher anzuwenden als Tampons oder die Menstruationstasse.

Achtung: Bevor und nachdem du Menstruationshelferleins wechselt, bitte unbedingt Hände waschen. Das gilt insbesondere für Tampons, Menstruationstassen und Schwämmchen, die du in der Scheide trägst. 

Binden

Binden existieren in verschiedenen Formen und Größen, die je nach Stärke der Blutung verwendet werden können. Sie werden mit einem selbstklebenden Streifen im Slip fixiert und saugen das Blut, nachdem es aus der Scheide geflossen ist, auf.

Es gibt auch waschbare Stoffbinden in lustigen Farben, die mit Druckknöpfen in der Unterhose befestigt werden. Diese sind umweltfreundlicher, weil du sie nicht wegwirfst und jahrelang benutzen kannst.

Je nachdem wieviel du gerade blutest, musst du Binden alle 4-8 Stunden wechseln. Da sie das Blut sowie natürlich auch Schweiß ausserhalb des Körpers sammeln, können sie schnell zu riechen beginnen. Manche Mädchen finden außerdem das feuchte Gefühl in der Unterhose unangenehm oder bekommen Hautreizungen vom Klebestreifen oder den Plastikrändern. Mit Binden kannst du außerdem nicht schwimmen gehen, diese würden sich im Wasser auflösen und es wäre unhygienisch. Der Vorteil der Binde ist allerdings ihre einfache Handhabung und dass du nichts in deinen Körper einführen musst. Für sehr schwache Tage der Regelblutung empfehlen sich Slipeinlagen, diese sind viel dünner als Binden.

Tampons

Tampons sind Röllchen aus dicht zusammengepresster Watte mit einem eingearbeiteten Rückholbändchen. Der Tampon wird mit einem Finger oder einer speziellen Anwende-Hülse in die Scheide eingeführt und fängt das Blut auf, bevor es überhaupt aus der Scheide kommt.  Wenn du einen Tampon unter den Wasserhahn hältst, siehst du, wieviel Flüssigkeit dieser aufnehmen kann! 

Viele Mädchen schätzen Tampons, weil sie im Alltag und im Sport (z.B. beim Schwimmen, Tanzen, Reiten, Radfahren) mehr Bewegungsfreiheit bieten. Ein Nachteil von Tampons ist, dass sie die Scheide austrocknen und dadurch das natürliche Klima stören können. 

Tampons gibt es in verschiedenen Größen – die meisten Mädchen beginnen mit einem Mini-Tampon. Am Anfang kann es sein, dass der Tampon nicht so leicht in die Scheide rutscht. Wenn du die Spitze mit einer neutralen Hautcreme oder Gleitmittel einschmierst, kann das helfen. Alternativ kannst du deinen Scheideneingang mit etwas neutralem Öl einschmieren. Diese Stellungen eignen sich besonders zum Einführen des Tampons:

  • auf der Toilette mit gespreizten Oberschenkeln
  • in der Hocke
  • stehend mit einem Bein auf dem Badewannenrand 

Manchmal muss man ein paar Mal den Winkel ändern, bevor der Tampon gut hineinrutscht. Wenn der Tampon richtig in der Scheide liegt, ist er nicht spürbar. Meistens ist das der Fall, wenn beim Hineinschieben zumindest auch ein kleiner Teil deines Fingers in deiner Scheide war. Fühlt es sich sehr unangenehm an oder tut sogar weh, hol den Tampon am Rückholfädchen wieder heraus und probiere es zu einem späteren Zeitpunkt wieder.

Je nach Stärke der Blutung sollte ein Tampon etwa alle vier bis maximal acht Stunden gewechselt werden. Ist ein Tampon voll mit Flüssigkeit, kann er leicht herausgezogen werden.  Manchmal rutscht der vollgesogene Tampon auch bereits von selbst ein Stück nach unten und man spürt ihn dann bereits am Scheideneingang. Oder es ist etwas Blut auf dem Klopapier, wenn du auf der Toilette warst. Das sind Zeichen, dass dein Tampon gewechselt werden sollte.Achtung; Entsorge den Tampon niemals im Klo, sondern immer im Müllkübel!

Keine Sorge: Ein Tampon kann niemals im Körper verloren gehen. Spätestens am Muttermund (nach etwa 10 cm) ist Schluss. Das heißt, du kannst den Tampon immer mit deinen Fingern erreichen, auch wenn das Rückholbändchen verschwunden sein sollte. Du kannst außerdem zusätzlich in die Hocke gehen und den Tampon mit deinen Beckenbodenmuskeln nach unten drücken, ähnlich wie beim Toilettgang. Du musst den Tampon übrigens nicht bei jedem Toilettgang wechseln, da es sich ja um verschiedene Öffnungen handelt – Harnröhre und After sind also frei, während du einen Tampon trägst.

Trage auf jeden Fall nur während der Blutung Tampons und nimm immer die kleinstmögliche Größe!

Tampon und Jungfernhäutchen

Das sogenannte Scheidenhäutchen (früher auch: „Jungfernhäutchen“) umgibt den Eingang zur Scheide eines Mädchens – aber es verschließt ihn nicht und ist elastisch. Daher kann durch die Öffnung ein Tampon eingeführt werden auch, wenn du noch nie Sex hattest. 

Wenn das Einführen nicht klappt, kannst du mit einem Taschenspiegel schauen, wo die größte Öffnung ist und es dort versuchen. Falls es auch dann nicht funktioniert, meldest du dich am besten bei einer Frauenärztin/einem Frauenarzt zur Untersuchung. Sehr selten ist das Scheidenhäutchen ganz straff. In diesem Fall könnte es vom Arzt/ von der Ärztin etwas geöffnet werden. Das ist gar nicht schlimm, denn der Körper braucht es eigentlich nicht.

Tampons und Binden dürfen nicht in die Toilette geworfen, sondern müssen im Müll entsorgt werden.

Da während der Pubertät Blutungen unregelmäßig auftreten können, macht es Sinn, wenn du immer eine Minibinde oder einen Tampon bei dir trägst. Später, wenn du die Tage regelmäßig hast, kannst du immer, wenn du mit deiner nächsten Menstruation rechnest, dasselbe tun.

Menstruationstasse

Die Menstruationstasse ist wahrscheinlich das nachhaltigste der Menstruationshelferleins. Es ist eine kleine kegelförmige Tasse aus Silikon mit einem kurzen Stiel, die in die Scheide eingeführt wird. Dort sammelt sie das Menstruationsblut, saugt es aber nicht auf.

Zum Einführen wird die Menstruationstasse zusammengefaltet und in die Scheide geschoben. Dabei kann Gleitmittel helfen. In der Scheide öffnet sie sich und die Ränder der Tasse legen sich an die Scheidenwände an. Wenn die Menstruationstasse richtig sitzt, spürst du sie nicht und das Blut kann nicht daran vorbeifließen, sondern wird direkt in der Tasse gesammelt.

Du kannst sie bis zu 12 Stunden tragen, also beinahe den ganzen Tag über. Willst du sie wechseln, führst du einen Finger in die Scheide ein und löst damit den Rand der Tasse seitlich von der Scheidenwand – so vermeidest du, dass sich ein Vakuum gebildet hat. Dann kannst du sie ganz einfach an ihrem kurzen Stiel herausziehen und anschließend das Menstruationsblut ins Klo entleeren.

Danach kannst du die Menstruationstasse mit klarem Wasser auswaschen und wieder einführen. Da die Menstruationstasse nur alle 12 Stunden gewechselt werden muss, empfiehlt es sich, den Wechselvorgang – vor allem am Anfang – zu Hause zu machen, vielleicht sogar unter der Dusche. Dann ist man gegen eventuelle anfängliche Missgeschicke geschützt ;) 

Am Ende deiner Tage, also deiner Menstruation, solltest du die Tasse waschen und auskochen, um sie zu desinfizieren. Danach kannst du sie in einem sauber verschlossenen Behältnis aufheben. 

Die Tasse hat viele Vorteile: Sie ist nachhaltig und kostengünstig, weil du sie bis zu 10 Jahre verwenden kannst und dabei keinen Müll produzierst. Sie muss nicht oft gewechselt werden und trocknet die Scheide nicht aus. Außerdem hast du nur mit der Tasse die Möglichkeit, dein Menstruationsblut super zu beobachten: z. B. wann und wieviel du blutest und wie sich die Farbe verändert. Das kann spannend sein!

Nachteilig ist, dass die Tasse am Anfang etwas überfordernd sein kann. Die meisten Mädchen und Frauen brauchen etwas Übung, bis alles super klappt und sie die Tasse angenehm tragen können. Falls du noch nie Tampons verwendet hast, dann ist es wahrscheinlich besser, damit zu starten und dich dann langsam an die Menstruationstasse heranzutasten. 

In den beiden folgenden Videos des Youtube-Kanals Auf Klo kannst du mehr über die Menstruationstasse erfahren. Am Klo sind zwei Menschen in einer Klokabine, die sich über Themen unterhalten, über die man sonst nicht so spricht, z. B. die Menstruation: 

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Schwämmchen

Zum Auffangen des Menstruationsblutes in der Scheide gibt es außerdem Schwämmchen. Diese werden manchmal auch Soft Tampons, also weiche Tampons, genannt und funktionieren auch sehr ähnlich. 

Es gibt sie aus echten Schwämmen (diese kann man auswaschen) sowie auch aus Kunststoff (diese sind nur einmal verwendbar). Eingeführt werden sie genau gleich wie Tampons. Sie haben aber kein Rückholbändchen, d.h. du musst sie mit deinen Fingern aus der Scheide holen, wenn du sie wechseln willst.

Schwämmchen sind teurer als Tampons, aber manche Mädchen finden sie angenehmer, weil sie sich durch ihre Weiche noch besser mit dem Körper mitbewegen. Das kann z. B. für Mädchen, die Leistungssport machen, wichtig sein. Manche Sportlerinnen tragen z.B. nur an den Tagen Schwämmchen, an denen sie einen wichtigen Wettkampf haben.

Außerdem kann man auch Vaginalsex haben, während man ein Schwämmchen trägt. Das kann also für Mädchen interessant sein, die gerne während der Regel Sex haben wollen, damit die Bettwäsche dabei nicht blutig wird. Zu beachten ist jedoch, dass das Schwämmchen beim Sex vom Penis ganz weit nach hinten in deine Scheide gedrückt werden kann und es vielleicht danach etwas Geschick braucht, um es wieder herauszuholen.

Menstruationsunterwäsche

Mittlerweile gibt es sogar eigene Menstruationsunterwäsche. Das sind Unterhosen, in denen die Binde praktisch unsichtbar schon eingebaut wurde. Sie sehen also im Großen und Ganzen genauso aus wie normale Unterhosen, können aber dein Blut auffangen.
Plus: Es gibt sie in allen möglichen Formen und Farben, auf deinen eigenen Style musst du also nicht verzichten!

Dabei kommt ein Schichtensystem zum Einsatz, dass Feuchtigkeit sofort einzieht, nicht nach außen lässt und vor Bakterienbildung und Geruchsentwicklung schützt.

Nach dem Tragen spülst du die Unterhosen mit kaltem Wasser aus und wäscht sie danach mit der allgemeinen Wäsche. Menstruationsunterwäsche behält ihre speziellen Eigenschaften für etwa 2 Jahre, danach kann man sie natürlich noch als normale Unterhosen tragen.

Momentan sind Menstruationsunterhosen noch relativ teuer und man kann sie meist nur online bestellen. Außerdem hängt es stark von deinem Zyklus und der Stärke deiner Blutung ab, ob du sie ganz ohne Zusatzprodukte verwenden kannst und wie viele du während deiner Periode brauchst. 

Dafür ist es natürlich super angenehm, weder etwas in die Scheide einführen noch etwas in die Unterhose kleben zu müssen.

Stand: April 2020

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Autor/-in
Hanna Rohn

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