Mehr Power gegen Stress

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Nein sagen

Die Kunst, ab und zu auch einmal Nein zu sagen, hilft, Stress zu reduzieren. Wie den meisten Menschen fällt es wahrscheinlich aber auch dir nicht leicht, Bitten, Anliegen oder Angebote abzulehnen. Auch wenn du dadurch unter Druck gerätst und eigentlich gerade keine Zeit hast.

Nein sagen kann man aber lernen. Der erste Schritt dazu ist, herauszufinden, warum es so schwer fällt. Es kann unterschiedliche Gründe haben, warum sich jemand mit dem Nein sagen schwer tut. Beobachte dich selbst in einer solchen Situation und finde heraus, was du gerade denkst und fühlst. Vielleicht ist es eine der folgenden Befürchtungen:

Du hast Angst vor Ablehnung und willst gemocht werden
Teresa (16) arbeitet mit drei Mitschüler/innen an einer längeren Projektarbeit. Das Thema interessiert sie und deshalb engagiert sie sich sehr: Sie beschafft Informationen, schreibt Protokolle und organisiert die Zusammenarbeit. Langsam wird ihr das alles aber zu viel; sie hat das Gefühl, dass sie alle Arbeiten allein macht und die anderen drei gar nichts beitragen. Als die Plakate für eine Präsentation vorzubereiten sind, sagen die Mitschüler/innen zu Teresa: „Du kannst das so gut, du hast die schönste Schrift! Mach du die Plakate!“ Obwohl Teresa der Ansicht ist, dass die anderen auch einmal etwas tun könnten, lehnt sie nicht ab. Sie hat Angst, dass die Kollegen/innen sauer werden und nicht mehr mit ihr zusammenarbeiten wollen.

Alle Menschen brauchen Anerkennung und wollen gemocht werden. Und Personen, die anderen keinen Wunsch abschlagen, werden anscheinend sehr geschätzt! Oft werden diese Personen aber weniger gemocht als ausgenutzt. Denn Sympathie und Freundschaft hängen nicht davon ab, was jemand tut, sondern wer er ist.

Überlege dir, was du an deinen Freunden und Freundinnen magst. Das sind wahrscheinlich ganz viele verschiedene Dinge. Und genauso geht es anderen mit dir! Sympathie und Wohlwollen kann man sich nicht erkaufen. Es wird dir ohnehin nicht gelingen, dass alle dich mögen, auch dann nicht, wenn du bereit bist, alles für sie zu tun!

Dein Selbstbild
Ben (13) ist ein großer Comic-Fan und hat eine umfangreiche Sammlung von Comic-Heften. Er leiht die Comics auch seinen Freunden und Freundinnen, weil er weiß, dass diese sorgsam damit umgehen und sie pünktlich zurückgeben. Eines Tages wird Ben von einer Schulkameradin gebeten, ihr ein paar Hefte zu borgen. Ben zögert: Er kennt das Mädchen nicht besonders gut und hat den Eindruck, dass sie eher sorglos mit ihren Sachen umgeht. Deshalb möchte er ihr nicht gerne seine kostbaren Comics anvertrauen. Andererseits will Ben nicht egoistisch sein. Er sieht sich selbst als großzügige Person und möchte ein guter Freund sein.

Wenn du dich selbst als großzügigen, stets hilfsbereiten und freundlichen Menschen siehst, kann es dir manchmal schwer fallen, eine Bitte oder ein Anliegen abzulehnen. Auch wenn du dich nicht gut dabei fühlst und lieber Nein sagen würdest. Vielleicht sorgst du dich, dass es egoistisch oder herzlos ist, wenn du ablehnst. Aber: Echte Egoisten machen sich keine Gedanken darüber, ob ihr Verhalten egoistisch ist! Wer dir Egoismus vorwirft, versucht nur, dich zu verunsichern und zu manipulieren. Erinnere dich daran, dass du oft für andere da bist. Wenn du sehr unsicher bist, frage jemanden, der dich gut kennt und dir nahesteht, ob du egoistisch handelst.

Du hast Angst vor negativen Konsequenzen
Dejan (17) weiß sich schon nicht mehr zu helfen: Dauernd will sein Chef etwas von ihm! Einmal soll er ihm irgendwo schnell zur Hand gehen, dann etwas für den Kollegen erledigen und außerdem schickt er ihn dauernd auf Botengänge. Daneben soll Dejan seine eigene Arbeit machen, und für die Berufsschule sollte er auch etwas tun! Am liebsten würde Dejan dem Chef sagen, er soll seinen Krempel selber erledigen, wenn er ihm wieder etwas hinterhertragen muss. Aber vielleicht verliert er dann seine Lehrstelle …

Wenn Lehrer oder Lehrerinnen, Vorgesetzte oder auch Eltern dich um etwas bitten, fällt es dir sicher nicht leicht, einfach Nein zu sagen. Diese Personen haben bis zu einem gewissen Grad Macht über dich und es könnte für dich unangenehme Folgen haben, ihren Aufforderungen nicht nachzukommen.

Das heißt aber nicht, dass du alles tun musst, was Lehrerinnen, Lehrer, Vorgesetzte oder Eltern von dir wollen. Häufig wird es so sein, dass du Ja sagen musst, aber nicht so oft wie du denkst. Das wichtigste ist, dass du einschätzen lernst, bei wem und in welchen Situationen du auch einmal verhandeln kannst. Erkläre ruhig deine Gründe für eine Ablehnung, biete vielleicht eine Alternative an, wenn das sinnvoll ist, z.B. könntest du etwas auch zu einem späteren Zeitpunkt erledigen.

Du fürchtest, etwas zu versäumen
Die Mathe-Schularbeit rückt näher, aber Lisa (15) hat kaum Zeit zu lernen. Am Mittwoch trifft sie sich nach der Schule mit ihren Freundinnen zum Eisessen, am Donnertag geht sie mit zwei Mädchen zum Einkaufen und freitags steigt bei einem Klassenkameraden eine Party. Am Samstag wollen ein paar von den Mädchen ins Kino, und obwohl Lisa den Film nicht besonders interessant findet, will sie unbedingt mitkommen. Irgendwie hat sie das Gefühl, etwas zu verpassen, wenn sie einmal nicht dabei ist.

Möchtest du auch bei jedem Treffen deiner Freunde oder Klassenkameraden, bei jeder Party und jeder Feier dabei sein? Vielleicht hast du Angst, dass dir etwas entgeht, wenn du nicht bei allen Unternehmungen mitmachst. Auch wenn du keine Zeit hast oder dir das Ganze eigentlich nicht besonders spannend vorkommt.

Überleg dir, was dir wirklich Spaß macht, bei welchen Unternehmungen du gerne dabei sein willst! Möglicherweise gehst du lieber ins Kino als Einkaufen. Oder die Party bei deinem Freund aus dem Sportverein macht dir mehr Spaß als die eines Mitschülers. Versuche nach und nach, auch einmal eine Einladung nicht anzunehmen und dich auf das zu beschränken, was du wirklich gern machst!

Nein sagen lernen

Nein sagen kann man lernen! Wenn du bisher meistens Ja gesagt hast, wird es dir am Anfang schwer fallen. Aber Übung macht den Meister bzw. die Meisterin: Wenn du es immer wieder versuchst, wird es dir immer besser gelingen.

  1. Denk daran: Du hast das Recht, Nein zu sagen! Andere Menschen haben kein Recht darauf, dass du stets zur Verfügung stehst.
  2. Sag klar und deutlich Nein! Verwende keine Formulierungen, die die Wörter „eigentlich“ und „vielleicht“ enthalten. Damit signalisiert du deinem Gegenüber, dass du noch unschlüssig bist. Es gibt Menschen, die deine Unsicherheit ausnutzen und dich überreden möchten.
  3. Ein schlichtes, freundliches „Nein“ sollte eigentlich reichen. Die meisten Menschen können aber leichter mit einer Absage umgehen, wenn sie eine Begründung dafür bekommen. Du kannst es deinem Gegenüber also leichter machen, wenn du ganz knapp erklärst, warum du Nein sagst. Es kann allerdings auch passieren, dass dein Gegenüber dann versucht, deine Gründe zu entkräften, um dich doch noch zu überreden. Dann bleib am besten bei einem einfachen Nein. Versuche nicht, deine Gründe zu erklären oder dich weiter zu rechtfertigen!
  4. Wenn jemand dein Nein einfach nicht akzeptieren will und dich sehr unter Druck setzt, kannst du sagen, dass du es nicht magst, so unter Druck gesetzt zu werden. Oder du wiederholst stur deine Absage, wie eine hängengebliebene Schallplatte. Oder du brichst den Kontakt für diesen Moment ab und gehst weg. Wenn du dich doch einmal gegen deinen Willen überreden lassen hast, sei nicht böse auf dich selbst. Nein zu sagen und dabei zu bleiben, wenn man bedrängt wird, ist nicht einfach! 

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