Früher erforderte der Alltag viel körperliche Arbeit: Auf dem Feld, beim Bauen der eigenen Holzhütte oder beim Kinder tragen.
Wir verbringen einen großen Teil des Tages sitzend. Unser Körper ist jedoch immer noch auf die Erfordernisse der Steinzeit eingerichtet, d.h. er möchte seine Muskeln, Gelenke, Knochen, Sehnen, Gefäße etc. in Betrieb setzen können. Ist das nicht der Fall, können unter dem Einfluss anderer Faktoren verschiedenste Krankheiten entstehen.
Unser Körper hat ein System, welches uns bei „angreifenden" Krankheiten verteidigt: das Immunsystem.
Wer ein starkes Immunsystem hat, bleibt meist gesund, sogar wenn alle anderen husten, niesen oder im Bett liegen.
Wir können unser Immunsystem stärken, indem wir Sorge für unseren Körper tragen. Insbesondere ist dies durch gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung möglich.
Dadurch, dass Bewegung einen Ausgleich zum Alltag bietet und die Gedanken freier fließen lässt, hilft sie Depressionen abzuwenden.
Es wird auch angenommen, dass gewisse Hormone, die während längerer Bewegung produziert werden, vor Depressionen schützen können. Auch hier spielt das körpereigen produzierte Protein BDNF eine wichtige Rolle. Allerdings beeinflusst körperliche Aktivität so viele Variablen im Gehirn, dass es nahezu unmöglich ist, die Wirkung von einzelnen Faktoren isoliert darzustellen. Fest steht in jedem Fall, dass Bewegung wie ein Antidepressivum wirkt.
Zudem wird Bewegung oft in der Therapie von Personen eingesetzt, welche unter einer schweren Depression leiden.
Das Aufmerksamkeitssystem nimmt im Gehirn keine zentrale Adresse für sich in Anspruch. Dabei handelt es sich vielmehr um ein diffuses Netz wechselseitiger Pfade. Bei Personen mit ADHS kann man davon ausgehen, dass ihr Aufmerksamkeitssystem lückenhaft und unausgewogen ist. Es ist in hohem Maße eine Frage des Informationsflusses im Gehirn und da ergibt sich der Zusammenhang zur Bewegung: Die Hirnregionen, die körperliche Bewegung kontrollieren, koordinieren auch den Informationsfluss.
Insbesondere sind bei ADHS komplexe und konzentrationsintensive Sportarten, wie Kampfsportarten oder auch Gymnastik, ausgezeichnete Möglichkeiten das Gehirn stark in Anspruch zu nehmen und damit die bestehenden Defizite zu reduzieren.
Durch Positionsänderungen (ca. alle 30 min) werden die Gelenke und Sehnen im Rücken immer wieder entlastet.
Aktive Bewegung bewirkt zudem, dass der Rücken besser durchblutet und mit Sauerstoff versorgt wird. Weiters werden die Rückenmuskeln gestärkt, so dass sie auch im Alltag die Belastung des Sitzens besser verkraften.
Wer den Körper in Schwung bringt und gesund hält, kann chronische Probleme, wie Kopfschmerzen, vermindern.
Wer aktiv ist, hat ein viel geringeres Risiko, Herzprobleme oder gar einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Diese Beschwerden sind in unserer heutigen Gesellschaft stark verbreitet, gerade auch deswegen, weil sich die Leute zu wenig bewegen.
Diabetes (=Zuckerkrankheit) ist eine Krankheit, bei welcher der Zucker in unserem Blut nicht richtig abgebaut werden kann. Bewegung kann dagegen helfen, da sie die Aufnahme des Blutzuckers fördert. Man unterscheidet zwischen zwei Diabetes Typen.
Auch Krebs stellt ein großes Problem in unserer Gesellschaft dar. Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass ein Leben mit regelmäßiger Bewegung gegen verschiedene Arten von Krebs schützen kann.
Bewegung bringt folgende Vorteile, welche einen Schutz gegen Krebs aufbauen können: ein gestärktes Immunsystem, verbesserter Stoffwechsel, besserer Hormonhaushalt und bessere Gewichtskontrolle.
Auch in der Therapie von Krebspatienten wird Bewegung oft als wichtiger Bestandteil eingesetzt.
Regelmäßige Bewegung, vor allem im Kindes- und Jugendalter, stärkt die Knochen, da sie während der Bewegung belastet werden.
Vor allem gewichts- und stoßbelastende Tätigkeiten, wie laufen, hüpfen und springen, helfen die Knochen aufzubauen.
Dies dient als Vorbeugung vor Knochenschwund, welcher in unserer Gesellschaft häufig bei älteren Menschen auftritt. Bei Knochenschwund werden die Knochen schneller verletzbar und können schon bei leichtem Druck brechen.