Hilfsbereitschaft & Zivilcourage

Inhalt

Brenzlige Situationen abkühlen

Du beobachtest, wie eine Situation zu weit geht und willst etwas dagegen machen. Aber was? Wie kannst du erfolgreich eingreifen? Und wie verhinderst du, dass du selbst drankommst?

An erster Stelle muss deine Sicherheit gewährleistet sein. Ist das nicht der Fall, dann solltest du nicht dazwischen gehen! Was aber nicht heißt, dass du nichts machen kannst.

So kannst du handeln, ohne dich selbst in Gefahr zu bringen:

Brenzlige Situationen haben die Tendenz zur Eskalation. Je „heißer“ die Situation ist, desto schwieriger und gefährlicher ist es, etwas auszurichten. Es ist deshalb wichtig, als Erstes die Situation einzuschätzen. Sind die Spannungen noch nicht zu groß, kannst du mit einer ruhigen Haltung und mit beruhigenden Worten, wie „Kann ich euch helfen?“ und „Was ist passiert?“ womöglich die Situation entspannen. Sind die Spannungen schon sehr groß, solltest du Hilfe holen und auf keinen Fall allein dazwischen gehen - zu groß ist das Risiko, selbst angegriffen zu werden.

  • Versuche selbst ruhig zu bleiben und die Situation zu entspannen. Oft hilft es hier, Fragen zu stellen, nicht Partei zu ergreifen,

Wenn die Spannungen noch nicht eskaliert sind und du dir das zutraust, dann versuche, beruhigend und entspannend zu wirken. Vermeide schnelle Bewegungen, die bei dem*r Täter*in unkontrollierte Reaktionen auslösen können. Suche das Gespräch mit dem*r Angreifer*in, ohne sein oder ihr Verhalten zu bewerten: Du kannst ihm/ihr sagen „Was hat er/sie gemacht?“ (neugierig, nicht vorwurfsvoll) oder „Du scheinst ziemlich wütend zu sein. Warum?“. Sieh ihn oder sie dabei mit festem Blick an. Versuche, deutlich und mit fester Stimme zu sprechen. Höre den anderen Personen aufmerksam zu. Ergreife - wenn irgendwie möglich - nicht Partei – das geht zwar manchmal gegen unser Gerechtigkeitsgefühl, doch hilft es dir, nicht angegriffen zu werden!

  • Provoziere, beleidige und berühre die Personen im Streit nicht; sonst lenkst du nur die Aggression auf dich!

Vermeide es auf jeden Fall, den/die Angreifer*in in die Enge zu treiben oder zu berühren. Halte unbedingt einen Sicherheitsabstand ein. Den/die Täter*in zu berühren, anzufassen oder gar anzugreifen, stellt eine Provokation dar und führt zur Eskalation der Situation - mit dir als nächstem Opfer. Eine körperliche Auseinandersetzung ist nicht zu empfehlen - denn es lässt sich nicht vorhersehen, was danach passiert: Vielleicht zieht dein Gegenüber plötzlich ein Messer oder es passiert sonst etwas Schlimmes. Stelle stattdessen Fragen, ohne das Gegenüber anzugreifen. Hier ein paar Beispiele: „Hey, bleib cool, hast du das etwa nötig?“, „Was ist denn hier passiert?“ Versuche zu merken, wann deine Intervention Erfolg hatte und eine Eskalation abgewendet werden konnte - und gehe dann! Lass dem*r Täter*in eine Chance, das Gesicht zu wahren.

Signalisiere dem Opfer deine Solidarität. Baue Blickkontakt zu ihm*r auf oder fordere es auf, zu dir zu kommen. In der Regel gehst du weniger Risiko ein, wenn du versuchst, das Opfer aus der Situation zu entfernen, als wenn du dich auf ein Gespräch mit den Täter*innen einlässt - oft kommt uns das aber gar nicht in den Sinn, weil wir zu sehr auf die aggressiven Personen fixiert sind. Greif nicht allein ein, wenn die Situation schon eskaliert ist!

  • Wenn jemand klar unterlegen ist, dann versuche eher, das Opfer aus der Situation zu entfernen als mit den Täter*innen zu reden.
  • Es ist nicht so, dass man nur dazwischengehen oder gar nichts machen kann! Willst du oder kannst du nicht direkt eingreifen, hole Hilfe, rufe aus einer sicheren Distanz, frage, was passiert ist oder ob du helfen kannst.
  • Stelle dich als Zeug*in zur Verfügung. Beobachte das Tatgeschehen aufmerksam und versuche, dir Merkmale des*r Täters*in einzuprägen. Deine Aussage kann helfen, die Person später zu fassen.
  • Greif nicht ein, wenn du selbst unruhig, aggressiv oder angetrunken bist. Die Gefahr, dass die brenzlige Situation so aus dem Ruder läuft, ist noch viel größer!

Stand November 2020

Patronat
Quelle/n
ZARA - Zivilcourage & Anti-Rassismus-Arbeit. (2020). Rassismus-Report 2019. / ETC Graz. (o.J.). Folder: Anleitung zur Zivilcourage / Meyer, G., Dovermann, U., Frech, S. & Gugel, G. (Hrsg.). (2004). Zivilcourage lernen: Analysen, Modelle, Arbeitshilfen. Institut für Friedenspädagogik Tübingen e.V. / Lünse, D., Nöllenburg, K., Kowalczyk, J. & Wanke, F. (2011). Zivilcourage können alle!: Ein Trainingshandbuch für Schule und Jugendarbeit. Verlag an der Ruhr. / Lünse, D., Rohwedder, J. & Baisch, V. (2001). Zivilcourage: Anleitung zum kreativen Umgang mit Konflikten und Gewalt. Agenda-Verlag.
Autor/-in
Heidi Bassin
Elisabeth Zurl-Zotter

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