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Beeinflussung durch Wiederholung

Hast du schon einmal ein Produkt gekauft oder ein Spiel heruntergeladen, nachdem du Werbung dafür in sozialen Medien gesehen hast? Vor allem nachdem du diese Werbung immer wieder gezeigt bekommen hast?

 

In nur sehr wenigen Fällen kaufen wir tatsächlich sofort alles, was uns als Werbung präsentiert wird und schon gar nicht, wenn es sich dabei um ein Produkt handelt, das irrelevant für uns ist. Auch wenn dir hunderte Male Werbung für eine „Warnweste für Hühner“ gezeigt wird, wirst du sie nicht kaufen, weil du, selbst wenn du ein Huhn besitzen würdest, du es nicht mit einer solchen ausstatten würde. Andererseits ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass dir die entsprechende Werbung überhaupt gezeigt wird, da dein Nutzungsverhalten darauf schließen lässt, ob und welche Haustiere du besitzt. Anders verhält es sich jedoch mit Dingen, die in deinem Leben wirklich relevant sind


Nehmen wir dazu als Beispiel ein Kleidungsstück wie einen Pullover.

  • Dein Nutzungsverhalten verrät von dir, dass du in einem Land wohnst, in dem das Wetter es in manchen Jahreszeiten erfordert, einen Pullover zu tragen
  • Gleichzeitig verraten dein Alter, dein Geschlecht und deine Hobbies, dass du dich wahrscheinlich für ein Modell interessieren wirst, für das sich Personen interessieren, die dir ähnlich sind.
  • Der Algorithmus entscheidet daher, dir Werbung für „Pullover A“ anzuzeigen.

Nun wird es tatsächlich kalt und du beschließt, dir einen neuen Pullover zu kaufen. Du suchst im Internet und findest die Modelle „Pullover A“ und „Pullover B“. Für welchen wirst du dich entscheiden?

Ganz selbstverständlich wirst du diese Frage beantworten mit: „Ich entscheide mich für das beste Modell, das, das mir am besten gefällt oder das am günstigsten ist, denn ich lasse mich nicht von Werbung beeinflussen!“

Tatsächlich aber werden Personen, die sich in der geschilderten Situation befinden, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit den Pullover nehmen, den sie bereits aus der Werbung kennen. Im Glauben, sich nicht beeinflussen zu lassen werden sie sagen, dass es sich dabei um die beste Option gehandelt hat. Tatsächlich ist es aber so, dass uns unser Gehirn, wenn es um Werbung geht, austrickst: Wir empfinden eine Entscheidung nicht deshalb als die Beste, weil sie es wirklich ist, sondern weil uns die unterbewusste Beeinflussung durch Werbung glauben lässt, dass das „bekannte“ Produkt besser ist als das „unbekannte“.


Zentral für diesen Mechanismus ist die Wiederholung.
Je öfter dir also ein Produkt präsentiert wird, desto eher fühlt es sich „bekannt“ für dich an. Auch wenn du Dinge nicht sofort kaufst, nachdem du eine Werbung gesehen hast, wirst du von dieser Werbung unterbewusst beeinflusst. Das kann so weit gehen, dass Werbung in dir Bedürfnisse weckt, die du davor noch nicht hattest.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei Werbung sind Emotionen, also nicht nur das Gefühl, dass du mit einem bestimmten Produkt verbindest, sondern auch die Stimmung, in der du dich gerade befindest.
Je nach persönlicher Laune kaufst du bestimmte Dinge öfter oder lässt dich eher zu „Impulskäufen“ hinreißen. Auch deine Stimmung lässt sich von deinem Nutzungsverhalten ableiten, denn wenn du traurig bist, gefallen dir nicht nur andere Inhalte als an Tagen, an denen du dich gut fühlst, du verbringst auch unterschiedlich lange Zeit auf sozialen Medien, siehst dir Inhalte länger/kürzer an oder interagierst mit deinen Kontakten anders. Auch diese Informationen über deine Stimmung fließen in die Auswahl von Werbung mit ein!

Nun ist Werbung nur ein Beispiel für gezielte Beeinflussung. Als Menschen lassen wir uns jedoch nicht nur dazu bringen, Dinge zu kaufen, sondern auch, bestimmte Meinungen zu vertreten. Wie bei der Werbung ist es so, dass wir eine überzeugte Meinung zu einem bestimmten Thema nicht auf einmal ändern werden, wenn uns gegenteilige Informationen dazu präsentiert werden. Trotzdem ist auch unsere politische Meinung nicht immun gegen ständige Wiederholung.

Stand: Jänner 2024

 

Autor/-in
Thomas Doppelreiter

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