Was hält mich gesund?

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Seine Gefahren und Fallen

Quelle: Manish Upadhyay/ ©Unsplash

Kinder und Jugendliche aus der heutigen Zeit können sich nicht vorstellen, dass es auch mal eine Welt ohne Internet und ohne Social Media gab. Im Gegenteil, diese digitalen Plattformen sind häufig die Quelle ihres Lebens: Dort holen sie sich die Infos, die sie für ihren Alltag brauchen. Dort vernetzen, unterhalten, aktivieren oder entspannen sie sich. Und dort findet ein Großteil ihrer Identitätsbildung statt. Viele gute Gründe, sich auch mit den Gefahren und Fallen des World Wide Web auseinanderzusetzen. 

 

Beschütze dich!

Datenschutz – das Thema klingt kompliziert, abstrakt, langweilig. Doch was damit gemeint ist, bist DU mit all den Hard Facts, die Dich ausmachen: Dein voller Name, Deine Adresse, deine Telefonnummer, Schule oder Ausbildungsstätte, Dein Alter… Diese Infos dürfen auf keinen Fall in falsche Hände geraten. Aufpassen solltest Du auch, wenn Du Fotos von Deiner Familie oder Freund:innen auf Deinem Profil und damit einem sehr großen und unbekannten Publikum zur Verfügung stellst. Die Menschen auf deinen Fotos müssen in die Veröffentlichung einwilligen. 

Bitte poste auch keine detaillierten Aufnahmen Deiner Wohnung / Eures Hauses / des Gartens usw. So können Menschen zuordnen, wo Du lebst. Und wenn Du schreibst, dass Du mit Deiner Familie auf Urlaub bist, haben Diebe ein leichtes Spiel. Auch wenn Du auf Deinen Körper stolz bist: Mit freizügigen Fotos solltest Du sehr gut aufpassen! Wenn Du sie einmal ins Internet gestellt hast, werden diese schnell verbreitet und es ist kaum möglich, sie wieder zu entfernen. Viele von körperlich freizügigen Posts von jungen Menschen landen übrigens im Darknet, wo sie für (Kinder-)Pornographie bearbeitet und verwendet werden. Willst du das?

  1. Sie wollen Fotos und Videos von Schulaktivitäten im Internet veröffentlichen? Das ist unbedenklich! Sie brauchen allerdings die Zustimmung der Eltern und Kindern, weil es sich um personenbezogene Daten handelt (§§12,13 DSG idF. DS-AG 2018). Deren Einwilligung unterliegt übrigens keinem Formzwang. Sie kann mündlich erfolgen und – Achtung – auch jederzeit widerrufen werden. 
  2. Wie für mehr Sicherheit der Schüler:innen und Lehrer:innen sorgen? Gib keine Namen an – auch nicht bei den Klassenfotos. 
  3. Wenn das „berechtigte Interesse der abgebildeten Person“ (§78 UrhG, Recht am eigenen Bild / Bildnis-Schutz) verletzt wird, dürfen diese Fotos oder Videos nicht auf der Schul-Website landen.

 

Behalte die Kontrolle! 

Kontrolle – das Wort klingt streng, förmlich, steif, unentspannt. Doch gemeint ist damit Deine Entscheidungskraft. Du willst sicherlich bestimmen, was in Deinem Leben passiert und was nicht passiert. Dieselben Maßstäbe solltest Du für das Internet und die Sozialen Medien anlegen. Sobald Deine persönlichen Infos im World Wide Web auftauchen, hast Du die Kontrolle darüber verloren. Sie werden über Netzwerke und Messenger-Gruppen verbreitet und es ist kaum möglich, sie wieder zu entfernen. Das ist deshalb so schwer, weil Deine Daten, Infos, Bilder und Videos nach dem Upload auf den Servern der Social-Media-Plattformen gespeichert sind. Die Erlaubnis dazu hast Du selbst erteilt, indem Du die Nutzungsbedingungen akzeptiert hast – und das musst Du, um die Plattformen zu nutzen. Du hast keine Möglichkeit, nachzuvollziehen, wer deine Daten sieht, herunterlädt und weiterverbreitet. Vor allem wenn freizügige oder peinliche Posts hochgeladen werden, erreichen diese in kürzester Zeit ein breites Publikum. Überlege Dir deshalb sehr gut, was und wieviel Du von Dir im World Wide Web preisgibst.

1. Vorsicht ist immer besser als Nachsicht. Auch wenn Schüler:innen davon wenig hören wollen: Legen Sie klare und transparente Regeln für Mediennutzung fest. Im Idealfall arbeiten Sie diese mit Schülervertreter*innen aus – wertvolle Hintergrundinfos erhöhen deren Motivation, die Regeln mitzugestalten und diese auch einzuhalten.  

2. Machen Sie auf die Gesetzeslage aufmerksam. Das Veröffentlichen und/oder Verbreiten von Bildern und Videos, die andere Personen beleidigen, erniedrigen oder lächerlich machen, ist gesetzeswidrig. Es handelt sich dabei um einen Verstoß gegen das Recht am eigenen Bild (§107c StGB Fortdauernde Belästigung im Wege einer Telekommunikation oder eines Computersystems) 

3. Es ist schon etwas passiert? Unerwünschte Inhalte sind im Netz gelandet? Dann können Sie sich an die Internet-Ombudsstelle wenden und den Vorfall melden. Diese Meldungen sind kostenlos und werden in dieser staatlich anerkannten Schlichtungsstelle von Jurist:innen und Expert:innen geprüft und behandelt. 

 

Überprüfe die Wahrheit!

 Zugriffszahlen – der Begriff klingt nüchtern, rational, unspektakulär. Doch gemeint ist damit die wichtigste Mess-Einheit des digitalen Zeitalters: Je höher die Zugriffszahlen sind, umso mehr sind ein Account in den Sozialen Medien oder eine Adresse im World Wide Web wert. Viele Zugriffe bedeuten eine höhere Werbewirksamkeit und eine höhere Chance, mehr Einkäufe zu generieren. Um die Zugriffszahlen in die Höhe zu treiben, werden Aufmerksamkeitsköder – sogenannte „clickbaits“ – ausgelegt. Oft sind das reißerische Behauptungen: höher, schneller, weiter, größer, besser, stärker, außergewöhnlicher, gruseliger… als alles, was du je erlebt hast! Doch kann das wirklich sein? Zeige mal, wie schlau du bist: Nur weil etwas im Internet steht, heißt das noch lange nicht, dass es wahr ist. Bevor du eine Behauptung glaubst, solltest du den Wahrheitsgehalt überprüfen. Du lässt dich nicht reinlegen – so viel ist fix! 

1. Seien Sie sich bewusst, wie sehr Kinder und Jugendliche unserer Zeit dem Internet vertrauen. Sie sind damit aufgewachsen, es ist die Basis ihres Lebens – deshalb halten sie alles, was sie dort finden, für wahr. Das gilt für positive, aber auch negative oder furchterregende Infos.  

2. Sie bemerken, dass in Ihrer Klasse über furchterregende Infos, Bilder oder Videos aus dem World Wide Web gesprochen wird? Nehmen Sie diese Wahrnehmung ernst, sprechen Sie die Kinder und Jugendlichen darauf an – und forschen Sie gemeinsam nach, was oder wer hinter solchen Inhalten steckt. 

3. So selbstverständlich das World Wide Web für Kinder und Jugendliche ist: Manche Infos verstören sie, wühlen auf, machen Angst. Das liegt daran, dass es im Internet keine Alterslimitierung oder altersgerechte Aufbereitung von Inhalten gibt. Zeigen Sie, dass Ihre Schüler:innen in der Schule gerne Rat, Hilfe und Unterstützung finden.  

 

Checke das Profil!

Profil – damit ist der optische und inhaltliche Auftritt in den sozialen Medien gemeint. 
Viele dieser Auftritte sind allerdings gefälscht, man nennt das ein Fake-Profil. Dort sind falsche Daten und falsche Bilder zu einer Person angegeben, um ihre wahre Identität zu verschleiern. Manche Menschen, die ein Fake-Profil anlegen, haben nur ein hohes Bedürfnis, ihre richtigen Daten zu schützen. Andere wiederum verfolgen unehrliche Absichten. Bei Plattformen, die von Kindern und Jugendlichen genutzt werden, dienen sie unter anderem der sexuellen Kontaktaufnahme.  

1. Erklären Sie Ihren Schüler:innen den Unterschied zwischen einem echten und gefälschten Profil und machen Sie auf mögliche Zeichen für ein Fake-Profil aufmerksam: Sind die Fotos sehr professionell gemacht und die Menschen am Profilbild sehr attraktiv? Die Zahl der Abonnent:innen und Follower:innen ist aber sehr gering? Die Reaktionen auf die geposteten Inhalte fallen ebenfalls gering aus? Gibt es viele Rechtschreib- oder Grammatik-Fehler in den Texten? Das könnten Anzeichen eines Fake-Profils sein. Das beste Mittel sich zu schützen: nicht reagieren und keine persönlichen Daten preisgeben. 

2. Fotos auf Fake-Profilen lassen sich relativ einfach checken: Laden Sie das Profilbild zuerst herunter – Rechtsklick auf das Bild / Bild oder Grafik speichern unter. Dann öffnen Sie eine Bildersuchmaschine im Internet, z.B. images.google.com oder Google Lens oder yandex.com. Dann ziehen Sie das gespeicherte Bild aus dem vermeintlichen Fake-Profil in die Suchleiste. Die Suchmaschinen zeigen optisch ähnliche Inhalte an oder wo dieses Bild sonst verwendet wird. Wenn es auf mehreren Social-Media-Profilen angegeben ist, könnte das ein weiteres Anzeichen für ein Fake-Profil sein. 

3. Erinnern Sie Ihre Schüler:innen immer wieder daran, achtsam zu sein: Menschen, die man nur aus dem Internet kennt, sollte man keinesfalls auf Anhieb vertrauen!   

 

Beachte das Urheberrecht!

Urheberrecht – das Wort klingt juristisch, abstrakt, gesetzlich. Gemeint ist damit aber etwas Persönliches: dass deine Rechte geschützt sind, wenn du ein künstlerisches Werk geschaffen hast. Ob es ein Song, literarischer Text oder Gemälde ist: Wenn du künstlerisch gearbeitet hast, bist du die Erschafferin oder der Erschafferin von diesem Werk. Du hast es dir einfallen lassen, du hast es gemacht. Damit bist du die Urheberin oder Urheber. Das österreichische Urheberrecht regelt den Schutz von geistigem Eigentum und künstlerischen Werken, die ein bestimmtes Maß an Individualität und Kreativität beinhalten. 

Als Urheberin oder Urheber von einem Werk verfügst du auch über die sogenannten Verwertungsrechte. Du kannst entscheiden, ob es verwertet, also veröffentlicht, aufgeführt oder vervielfältigt wird. Dasselbe gilt auch für dich: Wenn du im World Wide Web fremde Fotos, Videos, Musik oder Texte verwendest, musst du die Urheber*innen um Erlaubnis fragen und diese müssen zustimmen.  

1. Das Urheberrecht gilt auch, wenn Sie Unterrichtsmaterialien erstellen. Die Quellenangabe muss vollständig sein und die Unterlagen dürfen nicht aus Schulbüchern kopiert werden. Ansonsten dürfen Schulen als nicht-kommerzielle Bildungsinstitutionen urheberrechtlich geschützte Werke zeigen und kopieren – vorausgesetzt, diese sind nur für eine klar definierte Lerngruppe (also die Klasse) und nur für einen bestimmten Zeitraum (z.B. ein Semester).  

2. Veranstaltungen an der Schule wie ein Schulfest oder eine Aufführung fallen nicht unter den automatischen Unterrichtszweck. Um dafür urheberrechtlich geschützte Werke zu verwenden, brauchen Sie die Erlaubnis der Urheber:innen. Wenn Musik aufgeführt wird, muss man diese bei AKM angeben. Das gilt auch für Schulbands. 

3. Verstöße gegen das Urheberrecht sind eine teure Angelegenheit. Verwenden Sie deshalb bitte nur Inhalte, die gemeinfrei sind und keinem Urheberrecht unterliegen, sondern unter einer sogenannten Creative-Commons-Lizenz stehen. Hier finden Sie z.B. Musik und Fotos, die Sie ruhigen Gewissens und kostenfrei für Schulveranstaltungen verwenden können: Musik: jamendo.com; freemusicarchive.org; ccmixter.org; soundcloud.com;
Fotos: Pixabay.com; Unsplash.com; Bilderpool.at
Bei folgenden Suchmaschinen finden Sie weitere Plattformen, die gemeinfreie Werke anbieten: search.creativecommons.org; Pexels.com; Visualhunt.com 


Mehr wissen wollen? UNd: Wohin wenden?

saferinternet.at
Eine österreichische Initiative für den kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien. Das einfach verständlich aufbereitete Wissen ist für vier Zielgruppen aufgeteilt: Kinder & Jugendliche, Lehrpersonen, Eltern, Senior*innen. Außerdem gibt es viele weiterführende Links, wenn man bei einem Thema noch mehr wissen möchte. 

ombudsstelle.at
Ein Angebot des Österreichischen Instituts für angewandte Telekommunikation: kostenfreie Hilfe bei Online-Profilen oder Passwort-Problemen in den sozialen Medien, kostenfreie Beratung für Online-Shopping sowie kostenfreie Schlichtung bei Streitfällen – beispielsweise bei zu hoher Handyrechnung aufgrund von Schadprogrammen oder Abos, die ohne Wissen und Einverständnis abgeschlossen wurden.  

stopline.at
Meldestelle für illegale Internet-Inhalte, z.B. Nationalsozialismus oder Kinderpornographie

mimikama.at
Informationen über aktuelle Betrugstricks im Internet, Aufklärung zu Falschmeldungen im Netz, Erklärung zu Kettenbriefen etc.

sheeplive.eu
Zeichentrickfilme zu vielen relevanten Themen rund um digitale Medien und Internet – mit lustigen und netten Schafsfiguren kindgerecht aufbereitet und für den Unterricht geeignet.

bupp.at
Die österreichische Bundesstelle für digitale Spiele bietet eine Übersicht von empfehlenswerten Spielen für Computer, Tablet und Smartphones samt Spielinformationen, Altersfreigaben, Kosten, pädagogischer Nutzen, positive und negative Seiten der Games etc. 

fragfinn.de / www.blindekuh.de / www.helles-koepfchen.de
Suchmaschinen für Kinder, die nur kindgerechte Inhalte filtern – ohne Gewalt, Pornographie und Verlinkungen zu anderen Seiten (z.B. YouTube)

wdrmaus.de/elefantenseite
Übungsseite im Umgang mit Browsern, Internetseiten, der Computermaus, etc. Die Website ist an die Sendung mit der Maus angelehnt und kommt ohne Text aus. Alle Infos sind mit Bildern oder Symbolen dargestellt und somit auch für Kinder geeignet, die noch nicht lesen können. 

Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs 
Informationsstelle für (Cyber-)Mobbingfällen an der Schule

 

 

Stand: Dezember 2022

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