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Wenn man sich selbst an die eigene sexuelle Aufklärung erinnert, fällt oft auf: wenn überhaupt darüber geredet wurde, ging es entweder um den Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten (vor allem um HIV/AIDS) oder um die Verhinderung von Schwangerschaft.
Heute kann Sexualpädagogik anders aussehen und nicht nur „warnen und mahnen“, sondern auch die unterschiedlichsten und positiven Bereiche der eigenen Sexualität miteinbeziehen, in denen es um Beziehung, Miteinander, Lust und den Körper geht. Trotzdem darf und soll natürlich auch weiterhin über Verhütungsmittel und Schutz vor Krankheiten geredet und informiert werden – am besten dann, wenn es die eigene Lebensrealität betrifft.
Jugendlichen ausführlichst über die Kautschukgewinnung für Latex Kondome zu unterrichten, mag interessant sein, ist aber für den eigenen Gebrauch recht unwesentlich. Praxisnaher wäre es, Schritt für Schritt über die Kondom-Benutzung zu reden und sie zu üben. Jemand, der:die sich für Sex noch nicht wahnsinnig interessiert, wird die Infos über verschiedene Wirkmechanismen von Pille, Spirale und Co schnell vergessen und sich beim Reden über potenzielle Geschlechtskrankheiten vielleicht vor allem gruseln.
Deswegen gilt: Aufklärung in diesem Bereich ist wichtig und muss zur richtigen Zeit verfügbar sein.
Von Ärzt:innen, Eltern, in der Schule und durch qualitative Onlineangebote. Denn nur wer sich auskennt, kann selbstbestimmt entscheiden. Es gibt Bücher und Websites (Link: Modul 4), die man weitergeben kann und beim ersten gynäkologischen Besuch kann unterstützt und im Vorfeld Ängste genommen werden. Das kann bedeuten, auf Wunsch mitzugehen (oder sich zurückzuhalten) und sein Kind darin zu bestärken, dass es sich dort gut aufgehoben und informiert fühlen soll – ansonsten kann man den Arzt oder Ärztin wechseln.
Stand: Dezember 2023
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