Sexualität und digitale Medien

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Sexting

Quelle: Rami Al-Zayat/ ©Unsplash

Genauso wie in der echten Welt bietet auch der digitale Raum Gefahren, die erst ab einem bestimmten Alter bewusst wahrgenommen werden können. Vorher ist es wichtig, sie von sich aus bei den eigenen Kindern anzusprechen und sie gut auf mögliche schwierige Situationen vorzubereiten - technische Filter reichen hier nicht aus.

 

Sexting bedeutet den Austausch von eigenen Fotos oder Videos mit sexuellem Inhalt, meist übers Smartphone.
Auch wenn dies für viele Eltern erstmals befremdlich klingen mag: Sexting wird im Jugendalter für viele interessant: sei es aus Lust an Neuem, als Liebesbeweis in einer Beziehung oder zum Flirten. Jugendliche haben ein Recht auf selbstbestimmte Sexualität, und das Ansehen und Teilen von Nacktfotos kann mit Erotik, Intimität und Zusammengehörigkeit verbunden sein. Auch bei diesem Thema gilt es, die Jugendlichen gut zu begleiten und dabei zu unterstützen, auf die eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu achten.

Eine unerwünschte Folge von Trennungen kann sein, dass Personen die intimen Bilder an Dritte weiterleiten, oder gar ins Internet stellen.
Wichtig: das Herzeigen, Weiterleiten und auch Besitzen von Nacktbildern ohne Zustimmung der abgebildeten Person ist verboten und strafbar nach §207a StGB, welcher die pornografische Darstellung von Minderjährigen regelt. Viele Jugendlichen sind sich dessen nicht bewusst und kommen gar nicht auf die Idee, dass sie sich mit dem automatischen Herunterladen von Bildern über Whatsapp oder dem Herumschicken von sexuellen Inhalten innerhalb des Freund:innenkreis strafbar machen können. Lediglich das einvernehmliche Schicken von Nacktbildern oder Videos für den Eigengebrauch ist für Jugendliche ab 14 Jahren straffrei.

Sollte es also jemals dazu kommen, dass Menschen diese Grenzen überschreiten und das eigene Kind betroffen ist, ist es wichtig, keine falschen Schuldzuweisungen zu machen. Denn oft hört man als erste Reaktion aus dem Umfeld Sätze wie „Selber schuld“ oder „wenn man solche Fotos schickt, muss man damit rechnen...“.
Nein! Schuld und verantwortlich für den Schaden ist immer der Täter oder die Täterin – also die Person, die Fotos herzeigt oder weiterschickt, die in einem vertraulichen Rahmen ausgetauscht wurden. Und dass im Kontext von Verliebtheit, Spannung oder auch Erregung der Kopf manchmal ausgeschaltet ist, kann einfach passieren – auch uns Erwachsenen. Jetzt sollte man eine betroffene Person vielmehr liebevoll unterstützen, sich voll und ganz auf ihre Seite stellen und darauf schauen, was sie braucht, damit es ihr wieder besser geht.

Weitere Infos, konkrete Handlungsschritte und Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie HIER oder HIER!

Aber auch die grenzüberschreitenden „Täter:innen“ brauchen Unterstützung. Es ist unverhandelbar, Konsequenzen für verletzendes Handeln aufzuzeigen und ein solchen Verhalten zu verurteilen – das reicht aber nicht aus. Hier braucht es einen Fokus auf die Kompetenzerweiterung des Kindes oder Jugendlichen. Denn es gibt viele Gründe, warum sich jemand grenzüberschreitend verhält. Vereinfacht gesagt gilt oft: Wer Grenzen von Anderen nicht achtet, kann das wahrscheinlich bei sich selbst auch nicht besonders gut. Und um die eigenen Grenzen erkennen zu können, braucht es Spürfähigkeit und Zugang zur eigenen Körper- und Gefühlswelt. Eng verknüpft damit ist oft auch der Selbstwert. Hier kann und soll man – und damit sind nicht nur Eltern gemeint, sondern auch Sozialpädagog:innen, psychologische Fachkräfte, etc. - unterstützen. Denn nur so haben Kinder und Jugendliche überhaupt eine Chance, nicht mehr nur der „Böse“ oder die „Schwierige“ zu sein und sich nicht zu grenzüberschreitenden Erwachsenen zu entwickeln.

Stand: Dezember 2023

Patronat
Quelle/n
Weidinger, B., Kostenwein, W. & Dörfler, D. (2007) Sexualität im Beratungsgespräch mit Jugendlichen / Sielert, U. (2015) Einführung in die Sexualpädagogik. / Elisabeth Tuider u.a. (2012) Sexualpädagogik der Vielfalt: Praxismethoden zu Identitäten, Beziehungen, Körper und Prävention für Schule und Jugendarbeit.
Autor/-in
Anna Dillinger

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