Könnten die Ursachen für (Cyber-)Mobbing trennscharf definiert werden, wäre eine Auseinandersetzung mit diesem Thema wahrscheinlich nicht mehr notwendig. In der Realität können wir aber davon ausgehen, dass nicht einzelne Gründe zu Mobbing führen, sondern eine Vielzahl an Faktoren ein bestimmtes Umgangsklima begünstigen, in dem es mit höherer Wahrscheinlichkeit zu Mobbingvorfällen kommt. Das bedeutet jedoch auch, dass eine gute Vorbereitung und Auseinandersetzung mit diesem Thema selbstverständlich begünstigend wirken, Mobbingfälle jedoch auch trotz umfassender Präventionsarbeit nie komplett ausgeschlossen werden können.

Konflikte innerhalb von Klassen, die im Klassenverband nicht aufgelöst werden (und sich ins Internet verlagern)

fehlende Konfliktlösungsstrategien

Aggressionen durch (Leistungs)Druck

Rachegefühle und zerbrochene Freundschaften

fehlende (Klassen-)Gemeinschaft

schlechtes Schulklima, im schlimmsten Fall sogar eine bestehende „Mobbing-Kultur“ unter Lehrer:innen und Erwachsenen, die sich in den Klassen fortsetzt

fehlende Möglichkeiten, Anerkennung innerhalb der Klasse/Gruppe (aber auch in anderen Lebensbereichen) zu erlangen

interkulturelle Konflikte und mangelnde Akzeptanz für andere Lebensentwürfe, Welt- und Glaubensvorstellungen

Langeweile & Frustration

derbe Sprache unter Jugendlichen

Publikum

fehlende Ansprechpersonen bzw. der falsche Umgang mit Hilfesuchenden (Nichtstun oder unüberlegtes Reagieren)

mangelnde Zivilcourage von Zuseher:innen (Angst, Partei zu ergreifen um nicht selbst der:die nächste zu sein, sich nicht verantwortlich fühlen)

Gibt es bereits Vorfälle von (Cyber-)Mobbing, ist es auch eher wahrscheinlich, dass sich diese mehren. Nicht zuletzt können auch Opfer versuchen, dem Mobbing zu entkommen, indem sie selbst zu Täter:innen werden!