Pubertät

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Quelle: Daniil Onischenko/ ©Unsplash

Viele Eltern schütteln insgeheim den Kopf über manche Outfits oder Styles ihrer Kinder oder wundern sich über seltsames „Gehabe“ und scheinbar stereotypes Verhalten. Was hat es damit auf sich?

 

Die Pubertät ist eine Zeit des Loslassens, Suchens und Neu-Findens. Die Beziehung zu den eigenen Eltern verändert sich, und auch die eigene Identität baut sich um und setzt sich zusammen. Der Vergleich mit anderen oder das Orientieren an Vorbildern wird wichtiger, denn Pubertät bedeutet auch eine große Zeit der Unsicherheit.
Inmitten all der gefühlten und sichtbaren Veränderungen Ruhe zu bewahren, ist schlichtweg nicht immer möglich. Und so ist es völlig normal, dass sich gerade Jugendliche auch an Konstrukten bedienen, die ihnen zeitweise Stabilität geben. Diese Konstrukte – z.B. klassisch stereotype Vorstellungen davon, wie ein Mann oder eine Frau auszusehen hat, sich bewegt oder verhält – können Halt geben und gleichzeitig „ausprobiert“ werden: Passt das zu mir? Bin ich das?

Wenn es genug Ressourcen im Leben eines Menschen gibt – also genug Möglichkeiten, sich gut zu fühlen und in unterstützenden sozialen Kontakt zu gehen – dann kommen und gehen diese von außen manchmal künstlich wirkenden Phasen und dürfen als das gesehen werden, was sie sind: Identitäts-Versuche und lustvolles Ausprobieren der Optionen, die uns die Gesellschaft zur Verfügung stellt. Deswegen macht es auch einen Unterschied, welche und wieviel „Identitäts-Angebote“ ich in meiner sozialen Umgebung oder Peer-Group habe: was sind dort die vorherrschenden Stereotypen? Wie darf man als Mann*, Frau*, Mensch sein? Existieren nur wenige Möglichkeiten – z.B. der Macho, Softie und Tussi – oder kann ich aus einem diverseren Spektrum wählen? 


Alle Menschen wünschen sich ein „Zugehörigkeitsgefühl“ und wollen spüren, dass sie ok und richtig sind. In der Pubertät kann dieses Gefühl noch viel stärker sein - und da ist es hilfreich, wenn ich zumindest aus einer möglichst großen Bandbreite wählen kann, um mich aufgehoben und „normal“ zu fühlen.
Erwachsene kritisieren manchmal, dass sie „Labels“ überflüssig finden oder haben Angst um „Verwirrung“ ihrer Kinder, wenn es um die (sexuelle) Identität geht und trans- oder nonbinäre Identitäten thematisiert werden. Doch leider kann man „kleine Auswahl = einfaches Leben“ nicht auf das Innenleben eines Menschen umlegen und man darf auch immer im Hinterkopf behalten, dass Ausprobieren, Suchen, Finden und Verwerfen zur Entwicklung dazugehören. Wenn ich auf vielen Ebenen gestärkt bin, werde ich auch durch diesen Prozess gut durchfinden – und habe am Ende meine eigene, ganz individuelle und passende Identität. 


Aus Jugendlichen-Perspektive also hilfreich: Eltern, die nicht verurteilen - egal, was ich ausprobiere - sondern eher interessiert nachfragen und mich unterstützen. Man muss nicht alles verstehen oder für sich selbst in Betracht ziehen, um es zu akzeptieren. Und auch hier ist es nur menschlich, auch mal anzustehen und zu merken: ich brauche selbst Unterstützung.

 Stand: Dezember 2023

Patronat
Quelle/n
Elisabeth Tuider u.a. (2012) Sexualpädagogik der Vielfalt: Praxismethoden zu Identitäten, Beziehungen, Körper und Prävention für Schule und Jugendarbeit. / Sielert, U. (2015) Einführung in die Sexualpädagogik. / Weidinger, B., Kostenwein, W. & Dörfler, D. (2007) Sexualität im Beratungsgespräch mit Jugendlichen
Autor/-in
Anna Dillinger

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