Wir haben Fragen von Jugendlichen zum Thema Medien gesammelt. Nachfolgend findest du Antworten auf 5 brennende Fragen:
Mit dem Begriff ‚Fake News‘ werden Nachrichten bezeichnet, die nicht stimmen. Das kann unterschiedliche Gründe haben: Jemand versucht mit der Nachricht Menschen zu manipulieren, jemand möchte mit der Nachricht Geld verdienen oder es handelt sich einfach auch nur um einen Fehler in der Recherche. Wir unterscheiden bei Fake News zwischen Misinformation und Disinformation. Bei Misinformation handelt es sich um falsche Nachrichten, bei denen das Ziel aber nicht unbedingt die Manipulation von anderen ist. Jeder und jedem können Fehler passieren – wichtig ist aber, diese zu berichtigen und dafür einzustehen. Disinformation hat den Zweck Menschen zu manipulieren. Dies kann – wie oben schon erwähnt – aus unterschiedlichen Gründen passieren, meist geht es aber darum Geld zu verdienen oder Stimmung für oder gegen ein bestimmtes Thema zu schüren.
2. Was ist eine Filterbubble und wie kommt man da wieder raus?
Filterbubbles oder auch Echokammern findet man vor allem in Social-Media-Netzwerken. So nennt man Gruppen oder Netzwerke, in denen viele Menschen immer wieder das gleiche sagen und sich gegenseitig bestätigen, sodass der Eindruck entsteht, dass es nur diese eine Meinung gibt. Zum Beispiel: ich bin der Meinung, die schönste Blume ist die Tulpe und ich gründe eine Gruppe auf Facebook bzw. einen Instagram-Feed, in dem sich dank meiner Tulpenbilder immer mehr Menschen treffen, die der gleichen Meinung sind. Wir bestätigen uns gegenseitig, dass Tulpen schön sind und auf jeden Fall besser als Rosen und Gänseblümchen. Die Social-Media-Plattformen erkennen das und zeigen uns so immer mehr Bilder von Tulpen und verbinden uns mit Menschen, die Tulpen großartig finden. Bei der nächsten Wahl zur Blume des Jahres muss die Tulpe dann gewinnen? Falls nicht, kann das doch nur Manipulation bedeuten, oder? Denn alle Menschen, die ich kenne, finden Tulpen toll. Was bei Blumen komisch wirkt, passiert mit politischen Parteien oder Ideen tagtäglich im Internet und spaltet die Gesellschaft. Dem kannst du am besten entgehen, wenn du auch andere Kanäle abonnierst, die nicht deiner Meinung sind und so auch siehst, was außerhalb deiner Filterbubble passiert.
3. Wie sieht ein sicheres Passwort aus und warum ist Datenschutz wichtig?
Jedes deiner Konten ist mit deinem Benutzernamen und einem Passwort gesichert. Das Passwort kannst du dir vorstellen wie ein Schloss – je besser es ist, desto schwieriger ist es für Eindringlinge deine Daten zu stehlen. Die Eindringlinge sitzen dabei in den wenigsten Fällen vor dem Computer und probieren Passwörter aus; sie greifen auf Datenbanken und Wörterbücher zurück, in denen beliebte Passwörter und Kombinationen aufgelistet sind. Diese lassen sie durch Computer checken und können so Millionen Passwörter pro Sekunde checken. Ein sicheres Passwort besteht aus möglichst vielen Zeichen – Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen. Du solltest es nirgends notieren und dir trotzdem einfach merken. Und: Passwörter sollten einmalig sein! Doch wie kann ich so eines erstellen? Am einfachsten ist das, wenn du dir einen Satz merkst und den ‚codierst‘. Das Passwort EtUca,Uk1csn! sieht sehr willkürlich aus, doch wenn ich dir sage, dass es sich dabei um den ersten Satz aus Bad Habits von Ed Sheeran handelt, ist es nicht allzu schwierig es sich zu merken: Every time U come around, U know 1 can’t say no! Doch nicht nur über das Knacken von Passwörtern können Menschen an deine Daten kommen. Mit dem Erstellen von Social-Media-Accounts gibst du diese freiwillig weiter. Versuche hier deine Privatsphäre-Einstellungen recht streng zu halten, damit nur Menschen, die du kennst, deine Fotos und andere sensible Daten finden.
4. Was ist Cybermobbing und wie kann man sich davor schützen?
Unter Cybermobbing versteht man Belästigung im Internet, die von einfachen Beschimpfungen über Stalking und Grooming bis hin zu Drohungen reichen kann. Bereits jede*r dritte Jugendliche gibt an, entweder Opfer oder Zeug*in von Cybermobbing (gewesen) zu sein. Das Besondere daran ist, dass durch die oftmalige Anonymität im Internet die Hemmungen fallen und sich Menschen schneller zu verletzenden Aussagen verleiten lassen. Leider kannst du dich nie vollends vor Cybermobbing schützen, aber du kannst einige Tipps beherzigen, damit du das Risiko minimieren kannst:
5. Das Internet vergisst nichts – stimmt das?
Der Speicherplatz im Internet ist beinahe unendlich. Und was einmal im Internet ist, ist schwer wieder herauszubekommen. Achte deshalb gut darauf, welche Daten und auch welche Fotos du von dir und anderen ins Internet stellst. Und ‚ins Internet stellen‘ beginnt schon beim Versenden per WhatsApp. Denn nur weil du dein Bild nur an eine Person schickst, heißt das nicht, dass diese es nicht weiterschickt. Geh deshalb mit deinen Daten sehr vorsichtig um. Wenn du etwas von dir auf einer Website siehst, das du gern gelöscht hättest, kannst du im Impressum nachsehen und die Betreiberin oder den Betreiber bitten, dass sie oder er das löscht. Vor allem bei Bildern von dir ist es dein Recht am eigenen Bild, dass du bestimmst, was mit Bildern von dir gemacht werden darf und was nicht. Sobald es aber einmal im Internet war, kann es auch sein, dass es jemand heruntergeladen und weitergeschickt hat, es also komplett zu löschen ist schwierig bis unmöglich.
Stand: August 2021
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