Handeln und Acht geben

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Konsum im Jugendalter

In der Pubertät verändern sich der Körper, die Gedanken und die Gefühle. Veränderungen bedeuten auch Herausforderungen. In diesem Lebensabschnitt beginnt für viele Menschen die Phase des Probierkonsums – meist von Alkohol, Zigaretten und Cannabis. Zudem müssen Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien erworben werden.

Experimentier- und Risikoverhalten ist aus entwicklungspsychologischer Sicht ein normaler Teil des Jugendalters. Es gehört zu den Anforderungen des Heranwachsens, sich mit den eigenen Fähigkeiten und Grenzen auseinanderzusetzen und seine eigene Haltung zu finden.

Die Persönlichkeit sowie das Umfeld, z.B. in welchem Freundeskreis sich der Jugendliche bewegt, sind wesentliche Einflussfaktoren auf das Konsumverhalten. Der Wunsch bestimmte Substanzen auszuprobieren oder Alkohol zu trinken, entspringt oft dem Bedürfnis nach sozialer Anerkennung und nach Abenteuer. Erwachsen sein zu wollen, Grenzen auszutesten, sich gelöster oder lockerer im Umgang mit anderen zu fühlen oder mit Gleichaltrigen mithalten zu können, sind zentrale Konsummotive für Jugendliche. Besonders der Gruppendruck hat Auswirkungen auf das Verhalten. Das ist allerdings nicht nur bei Jugendlichen so. Denken Sie zum Beispiel daran, wie Erwachsene manchmal reagieren, wenn jemand auf einer Feier keinen Alkohol trinkt.

Experimentierverhalten oder Konsum führen nicht zwangsläufig in eine Abhängigkeit. Die Entwicklung einer Abhängigkeitserkrankung (SUCHT) ist ein dynamischer Prozess. Innerhalb des Spektrums von Abstinenz-Abhängigkeit gibt es verschiedene Konsumformen, wie beispielsweise den Probierkonsum, Experimentierkonsum, Risikokonsum oder schädlichen Gebrauch.

Ob eine Abhängigkeitserkrankung (SUCHT) vorliegt, kann nur von ausgebildeten Fachkräften wie PsychiaterInnen und PsychologInnen diagnostiziert werden. Diese führen bei den Betroffenen umfassende Untersuchungen durch, um zum Beispiel herauszufinden,

  • wie stark das Verlangen nach einer Substanz (legal oder illegal) oder einem Verhalten ist,
  • wie gut es gelingt, das eigene Verhalten zu kontrollieren,
  • ob Entzugserscheinungen auftreten, wenn die Substanz abgesetzt oder das Verhalten beendet wird,
  • welchen Stellenwert die Substanz oder ein bestimmtes Verhalten im Vergleich zu anderen Interessen hat.

Personen haben unterschiedliche Beweggründe und Motive, warum sie Suchtmittel konsumieren. Vielfach stehen menschliche Grundbedürfnisse nach Geborgenheit, Zugehörigkeit oder Entspannung im Vordergrund. Die Versuchung ist groß, sich mit Substanzen (legal oder Illegal) oder bestimmten Verhaltensweisen (wie z.B. übermäßigem Medienkonsum), von Problemen oder unangenehmen Empfindungen abzulenken und dem Alltag zu entfliehen – egal wie alt man ist.

Wenn Jugendliche mit Suchtmittelkonsum besonders auffällig werden, kann das daher auch ein Symptom oder eine Ausgleichsreaktion sein, um mit einer Überforderung oder belastenden Situationen zurechtzukommen.

Mehr über die Ursachen von Sucht erfahren Sie in diesem Video der Sucht- und Drogenkoordination Wien:

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Was kann ich als Elternteil vorbeugend tun?

Wichtig ist, mit Ihrem Kind im Gespräch zu bleiben, selbst Vorbild zu sein und die eigenen Konsummotive zu reflektieren. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass es andere, gesündere Möglichkeiten gibt, mit Alltagsanforderungen und möglichen Belastungen umzugehen. Auch wenn Sie beispielsweise selbst rauchen, hat Ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Rauchen Ihrer Kinder großen Einfluss. Diese Grundeinstellung kann dazu beitragen,

Hier gilt: Je später jemand zu rauchen beginnt, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine dauerhafte Abhängigkeit entwickelt.

Beobachtete Verhaltensänderungen, die Ihnen Sorgen bereiten, sollten Anlass für ein offenes Gespräch mit Ihrem Kind sein. Keinesfalls sollten Sie Ihrem Kind mit Misstrauen und Vorwürfen begegnen. Vermeiden Sie vorschnelle Zuschreibungen oder Verdächtigungen. Reden Sie mit Ihrem Kind, seien Sie interessiert und lassen Sie sich von Ihrem Kind das Besondere an seinen Interessen erklären. Erinnern Sie sich an Ihre eigene Jugendzeit und berichten Sie Ihrem Kind, wie es Ihnen ergangen ist.

Sie können Ihrem Kind viel Wertvolles mit auf den Weg geben, das vor einer Abhängigkeit schützt.

Weitere Informationen erhalten Sie in der Broschüre „Wie schütze ich mein Kind vor Sucht?“, die Sie auf der Website des Instituts für Suchtprävention – Sucht- und Drogenkoordination Wien gemeinnützige GmbH – downloaden können. 

Was tun bei regelmäßigem oder problematischem Konsum?

Wenn Jugendliche regelmäßig Suchtmittel konsumieren und zunehmend unter den Folgen leiden, ist das für Eltern sehr belastend. Wie sollen sie sich verhalten? Wie können sie Ihrem Kind und sich selbst helfen?

Wenn Sie Sorge haben, dass ihr Kind problematisch konsumiert, wenden Sie sich bitte an eine Fachstelle oder Beratungsstelle in Ihrem Bundesland!

Weitere Anregungen:

  • Beachten Sie die gesetzlichen Bestimmungen wie das Jugendschutzgesetz.
  • Der Konsum von illegalen Substanzen ist oft mit Täuschen und Tarnen verbunden. Versuchen Sie die Muster der Heimlichkeit zu durchbrechen, indem Sie dem Kind offen vermitteln, dass Sie die Wahrheit ertragen können.
  • Bieten Sie ihrem Kind emotionalen Rückhalt, aber unterstützen Sie den Suchtmittelkonsum nicht – schon gar nicht finanziell.
  • Vergessen Sie nicht auf sich selbst. Gerade in Belastungssituationen ist es wichtig, dass Sie sich Nischen bewahren, in denen Sie Kraft tanken können. Lassen Sie sich auch selbst helfen, wenn Sie sich überfordert fühlen z.B. kostenlos und anonym bei einer Beratungsstelle oder angehörigen-Selbsthilfegruppe.
  • Unterstützen Sie Schritte Ihres Kindes, die zu psychosozialer Betreuung oder Behandlung führen.

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Autor/-in
Institut für Suchtprävention Wien

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