Haben Sie schon einmal „Stress“ bei Google eingegeben? 665 000 000 Ergebnisse. Da erscheint einem der Begriff „Entspannung“ mit seinen 24 Millionen Treffern wie ein Waisenkind. Stress ist allerdings nicht nur eine moderne Geißel, sondern war immer auch Überlebensstrategie. Es lohnt sich durchaus, hinter die Fassade des Modeworts zu blicken.
Um sinnvolle Maßnahmen gegen den Stress zu setzen, ist es zuerst hilfreich, sich die Funktion von Stress, genauer die Stressreaktion, in unserem Körper bewusst zu machen.
Stress ist ein Vorgang, der uns geholfen hat evolutionsgeschichtlich zu überleben. Es war von großer Bedeutung, dass der Urmensch, als Jäger und Sammler, blitzschnell auf Gefahren reagieren konnte, da das Leben davon abhing. Somit ist Stress sowohl eine Angstreaktion, als auch eine Anpassungsreaktion – eine Reaktion auf Herausforderungen aller Art. Dafür müssen dem Körper rasch Energiequellen zur Verfügung gestellt werden, die durch die Zusammenarbeit von Nerven- und Hormonsystem mobilisiert werden.
Heute reagieren unser Gehirn und unser Körper noch immer nahezu gleich auf Gefahrensignale bzw. auf Stressoren, da es nicht in der Lage ist, die veränderte Lebenssituation des modernen Menschen zu bewerten (Mäni-Kogler, 2012).
Wenn wir uns in Stresssituationen befinden, ist uns das meistens nicht immer gleich bewusst, da die Stressreaktion als schablonenhafte Reaktion abläuft.