Geschwister

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Bruder oder Schwester trinkt viel Alkohol

Machst du dir Sorgen um deinen Bruder oder um deine Schwester? Hat sich sein oder ihr Verhalten geändert, und du bist unsicher, ob dies mit Alkohol oder anderen Drogen zu tun hat? 

Dein Bruder oder deine Schwester verhält sich seit einiger Zeit merkwürdig.  Die sonst vertraute Beziehung hat sich sehr verändert, er oder sie ist distanziert, spricht kaum und hat sich stark zurückgezogen. Hier findest du Antworten auf Fragen die Kinder und Jugendliche beschäftigen, wenn ihre Geschwister Alkohol oder Drogen konsumieren

Schwieriges oder ungewöhnliches Verhalten sind nicht unbedingt ein Hinweis auf Alkohol- oder Drogenkonsum. Andere Schwierigkeiten könnten ihr oder sein Verhalten erklären, z.B. zu viele Hausaufgaben, schwierige Prüfungen, die Angst, das Schuljahr nicht zu bestehen, die Lehrstellensuche, Unsicherheit, was die Zukunft bringen wird, Mobbing, Liebeskummer, Identitätsprobleme, Sorgen mit sich selbst und vieles mehr.

Falls jemand Drogen konsumiert, ist es nicht immer leicht, einzuschätzen, wie es um die betroffene Person wirklich steht. Der Übergang von einem risikoarmen Konsum zu einer Abhängigkeit ist fließend. Entscheidend für ein problematisches Konsumverhalten ist auch, welche Substanzen wie oft von deinem Bruder oder deiner Schwester konsumiert werden, wie gut die Beziehung innerhalb eurer Familie ist, ob er oder sie sonst gute Freunde und Freundinnen hat, wie er oder sie mit den stressigen Problemen des Alltages umgeht, ob er oder sie Ziele im Leben hat usw.

Unsicherer junger Mann

Sucht ist eine psychische Krankheit. Das heißt, die Person ist so auf den Konsum fokussiert, dass andere Dinge und Personen vernachlässigt werden. Sie tut und sagt Dinge, die eigentlich nicht so gemeint sind. Dies liegt nicht daran, dass dich die Person nicht respektiert, oder dich nicht liebt. Sie kann sich in dem Moment aufgrund der Krankheit nicht anders verhalten.

Ein problematischer Drogenkonsum kann eine Beziehung stark negativ beeinflussen. Möglicherweise grenzt sich deine Schwester/dein Bruder von dir ab, zieht sich zurück und spricht nicht mehr offen mit dir. Ihr/sein Verhalten dir gegenüber kann aggressiv sein, sie/er lügt dich an, hält seine Versprechen nicht, enttäuscht dich. Möglicherweise bittet sie/er dich um Geld oder bestiehlt dich, oder bittet dich, die Eltern für sie/ihn anzulügen.

Der Bruder oder die Schwester sind nicht mehr dieselben oder einfach nicht mehr für einen da. Solange der Substanzkonsum bestehen bleibt, wird es schwierig bleiben. Seine/ihre Haltung, Motivation und Bedürfnisse werden anders sein. Die Welt steht Kopf. Einerseits sind da die Sorgen und die Angst und andererseits die Trauer und Wut. Es ist schwierig und tut weh, wenn sich das Verhalten eines Familienmitglieds so negativ verändert.

Es kann sein, dass deine Eltern nichts vom Konsum deines Geschwisters wissen. Du hast von Freunden darüber erfahren, du hast es selbst herausgefunden oder dein Bruder/deine Schwester hat dir im Vertrauen davon erzählt. Wenn dein Bruder oder deine Schwester einen problematischen Konsum hat, fragst du dich, ob du das Geheimnis für dich behalten oder davon erzählen sollst. Mit Eltern darüber sprechen, kann das Gefühl von Verrat auslösen, oder die Sorge, Eltern damit zu belasten. Behält man das Geheimnis für sich, leidet man selbst unter der Belastung. Was nun?

Auch wenn es schwierig ist, es lohnt sich mit den Eltern zu sprechen. Klar, es wird auch schwierig für deine Eltern sein, mit dem Konsumverhalten deines Bruders oder deiner Schwester umzugehen. So können sie aber dein Geschwister unterstützen und Hilfe besorgen. Als Eltern sind sie verpflichtet, diese Verantwortung auf sich zu nehmen, dies zum Wohl der ganzen Familie. Bevor du mit deinen Eltern redest, kannst du deinem Geschwister sagen, dass du dich in der Situation unwohl fühlst, und deshalb die Eltern informieren wirst.

Manchmal ignorieren oder verdrängen Eltern den Konsum ihrer Kinder. Sie verstehen nicht, was passiert. Vielleicht ist der problematische Konsum deines Geschwisters noch nicht klar erkennbar. Deine Eltern können mit der Situation überfordert sein. Jeder reagiert in einer Krisensituation unterschiedlich. Beschreibe ihnen mit deinen eigenen Worten, was du fühlst und welche Fragen du hast. Du kannst ihnen schildern, weshalb diese Situation dich unglücklich macht, was für dich in dieser Situation besonders schwierig ist, was dich stört und welche Gefühle du fühlst. Gemeinsam könnt ihr herausfinden, was ihr tun könnt, damit du dich besser fühlst. Wenn du Fragen zu Substanzen oder zum Konsum hast, kannst du mit ihnen Informationen sammeln oder zu einer Suchtberatungsstelle gehen.

Wenn eines ihrer Kinder einen problematischen Konsum aufweist, kann dies auch sehr belastend für die Eltern sein. Es bleibt jedoch ihre Verantwortung, dass das Gleichgewicht in der Familie stabil bleibt. Wenn sie nicht mit dir über die Situation sprechen, liegt es wohl daran, dass sie wahrscheinlich nicht bereit sind, sich damit auseinanderzusetzen. Du hast trotzdem das Recht deine Eltern darauf anzusprechen, wenn du das Gefühl hast, dass sich deine Rolle in der Familie verändert, das heißt: wenn dir deine Eltern übermäßige Verantwortungen abgeben, oder wenn sie ihre Sorgen an dir rauslassen.

Bist du in dieser Situation? Dann suche selbst Hilfe. Wende dich an eine Vertrauensperson, jemanden aus der Verwandtschaft oder außerhalb der Familie (z.B. Schulsozialarbeiter:in, Lehrperson), um Unterstützung zu bekommen.

Unsichere junge Frau

Es kann dir so vorkommen, als wären deine Eltern mit der Situation dermaßen beschäftigt, dass sie vergessen, dass du auch noch da bist.

Häufig erhalten die Kinder, die keinen problematischen Konsum aufweisen, weniger Aufmerksamkeit von den Eltern, da es ihnen scheinbar „gut“ geht. Wahrscheinlich versuchen sie, dich aus der Situation rauszuhalten, um dich zu beschützen.

Trotzdem hast du das Recht auf Aufmerksamkeit und Unterstützung deiner Familie, auch wenn du kein problematisches Verhalten hast. Sprich deine Eltern darauf an, wenn du dich vernachlässigt fühlst und schlage den Eltern eine gemeinsame Aktivität vor, z.B. Kinobesuch, Stadtspaziergang, sportliche Aktivität etc.

 Stand: Dezember 2021

Patronat
Quelle/n
Autor/-in
Marie-Noëlle McGarrity

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