Wenn Sie als Mutter oder Vater tief seufzen, ratlos den Kopf schütteln, die Schultern zucken oder genervt die Augen verdrehen – dann dürfte Ihr Kind in der Pubertät sein. Positive Reaktionen sind eher selten. Wie geht es Ihnen dabei?
Falls Ihr Kind erst vor dem Teenager-Alter steht, erkennen Sie möglicherweise schon einige Vorzeichen. Die Tochter scheint plötzlich frecher, der Sohn schweigsamer zu werden. Sie sorgen sich, was da noch alles kommen mag.
Vielleicht stecken Sie und Ihr Kind aber bereits mittendrin und erleben die Pubertät als Zeit der Krisen und Konflikte. Auseinandersetzungen mit ihrem Teenager können Müttern und Vätern den letzten Nerv und den Schlaf rauben.
Allerdings findet es mancher Teenager mit seinen Eltern auch nicht gerade einfach: Sie sind zu streng, zu altmodisch und haben kein Verständnis für Teenagerthemen.
Familien erleben diese Phase unterschiedlich. Bei einigen bricht das Chaos aus, bei anderen bleibt die Stimmung auf beiden Seiten mehrheitlich gelassen.
Für Sie alle, liebe Eltern, haben wir diesen und die folgenden Artikel geschrieben. Sie sollen Ihnen Orientierung im «Pubertäts-Dschungel» geben, Mut machen und Anregungen für Ihre aktuelle oder zukünftige Familiensituation bieten.
Wagen Sie es, einfach einmal den einen oder anderen Hinweis zu testen. Vielleicht werden kleine Reaktionen in der Familie wahrnehmbar, die zeigen, dass etwas in Gang gesetzt wurde.
Bleiben Sie optimistisch, auch wenn Sie den Eindruck haben, dass in Ihrer Familie vieles (noch) nicht so läuft, wie es sollte. Denn auch mit kleinen Schritten können Sie neue Wege einschlagen.
Die folgenden Artikel sind aber nicht als Pflichtenheft für eine gute Erziehung gedacht. Niemand ist perfekt – Ihr Kind genauso wenig wie Sie selbst!
Tolerieren Sie Fehler, beim Jugendlichen und bei Ihnen als Mutter oder Vater. Ihr Umgang mit eigenen Fehlern dient Ihrem Kind als Vorbild. Es sieht, wie man aus Fehlern lernen kann. Es erlebt, wie befreiend ein herzhaftes Lachen über die eigenen Schwächen ist. Es lernt, dass manchmal eine Entschuldigung genau das Richtige ist. Diese Fehlertoleranz baut Stress ab.
Manchmal gehen wir nämlich aus Angst vor Fehlern allzu streng mit unseren Jugendlichen um. Oder wir lassen plötzlich viel zu viel durchgehen, weil wir uns schuldig fühlen.
Viele Eltern scheinen während der Pubertät viel stärker durch Ängste und Sorgen gesteuert zu werden, als in ihrem Erziehungsalltag mit jüngeren Kindern. Dies ist verständlich! Viele Entscheidungen werden nicht mehr allein durch uns, sondern auch durch unsere Teenager, getroffen.
Schnell sehen wir ihre Gesundheit oder ihre schulische/berufliche Laufbahn gefährdet. Angst ist jedoch ein schlechter Ratgeber. Sie kann uns davon abhalten, unseren Kindern kraftvoll und doch mit ausreichend „lockeren Zügeln“ den Weg zu weisen.
Ein Kind gut ins Erwachsenenleben zu begleiten, verlangt Eltern einiges ab. Wir wünschen Ihnen dafür starke Nerven, viel Humor und eine Menge „engagierte Gelassenheit“. Damit Sie die „Herausforderung Pubertät“ mit Zuversicht und Vertrauen in Ihren Teenager meistern.
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