Mobbing ist keine neue Erscheinung. Sobald mehrere Menschen zusammenkommen, -arbeiten, -leben kann es zu solchen gruppendynamischen Prozessen kommen.
Relativ neu ist hingegen der Begriff Mobbing.
Der Begriff Mobbing wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus dem Englischen übernommen. Das Verb to mob, von dem das Wort Mobbing abgeleitet ist, bedeutet zunächst allgemein „belästigen, anpöbeln.“ Das deutsche Wort Mob, ebenfalls aus dem Englischen, bezeichnet eine aufgewiegelte Volksmenge sowie allgemein „Meute, Gesindel, Pöbel, Bande“.
In englischsprachigen Ländern wird üblicherweise der Begriff bullying (etwa: „Schikanieren“, „Drangsalieren“) für Mobbing verwendet.
Mobbing bezeichnete ursprünglich ein Verteidigungsverhalten bei Tieren. Bekannt in der heutigen Bedeutung wurde der Begriff durch Forschungsergebnisse, die der schwedische Arzt und Psychologe Heinz Leymann Anfang der 1990er Jahre veröffentlichte. Dabei geht es um direkte und indirekte Angriffe in der Arbeitswelt.
Die Schwierigkeit, Mobbinghandlungen eindeutig zu fassen, liegt auch darin, dass der Begriff Mobbing unterschiedlich definiert wird. Von den Betroffenen kann jede Handlung als feindselig eingestuft werden, wenn sie subjektiv (persönlich) so empfunden wird. Die genaue Definition von Mobbing und damit die Unterscheidung zu einem Konflikt ist aber deswegen so wichtig, da sich die Art und Weise, wie ein Konflikt bzw. wie Mobbing bearbeitet und gelöst werden, grundsätzlich unterscheiden.
Stand November 2020