Einer Freundin oder einem Freund zu helfen ist eine großartige Sache. Wenn die Hilfe auch noch ankommt und wirkt, ist das ein schönes Gefühl. Probleme mit Gewalt sind aber eine ganz schön ernste Sache.
Wichtig ist dabei, dass du dich als Helferin oder als Helfer nicht selbst vergisst. Denn für eins bist nur du allein verantwortlich: Für dein eigenes Wohlbefinden! Wenn eine Freundin oder ein Freund von dir zum Opfer einer Gewalttat geworden ist (oder selbst zum*r Täter*in wird), hast du es mit einem ernstzunehmenden Problem zu tun. Mit einem Problem, das auch für Profis nicht einfach zu lösen ist. Respekt, wenn du zu deinen Freunden*innen stehst - und auch in derart schwierigen Situationen hilfst.
Damit wäre dann niemandem geholfen. Helfen ist gut, aber nicht um jeden Preis. Dein eigenes Wohlbefinden solltest du nie aus den Augen verlieren, denn nur wenn es dir gut geht, kannst du auch anderen helfen.
Auf feel-ok findest du viele Informationen zum Thema. Gewalt ist jedoch ein schwieriges, komplexes Problem, das manchmal individuelle Lösungen erfordert. Fachliche Unterstützung bekommst du z.B. in einer Jugendberatung (link zu Hilfe bekommen - Beratungsstellen) oder bei „Rat auf Draht" (Telefonnummer: 147): Erfahrene Personen können mit dir zusammen dein Problem beurteilen, und mit dir sinnvolle Handlungsmöglichkeiten für dich und deine Freund*innen diskutieren.
Beschäftige dich, während du hilfst, auch noch mit Dingen, die dir Freude bereiten. Teil dir deine Zeit gut ein. Lege Zeiten fest, in denen du für deine*n Freund*in und ihre/seine Probleme da bist – lege aber auch Zeiten fest, in denen du Dinge tust, die du selbst gerne hast. Am Ende kannst du deinen Freund*innen zwar bei der Lösung ihrer Schwierigkeiten beistehen, den eigentlichen Schritt aus den Problemen raus, können aber nur sie selbst tun. Alle müssen die Verantwortung für ihre Handlungen im Leben selbst tragen. Deshalb bist auch du vor allem für eins selbst verantwortlich: Dafür, dass es dir gut geht!
Stand November 2020