Psychische Störungen
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Essstörungen bei Jugendlichen

Es ist für Jugendliche normal, eigene Essgewohnheiten zu entwickeln, einmal wenig Appetit zu haben und an anderen Tagen viel zu essen. Viele Jugendliche möchten immer das Gleiche essen und mögen bestimmte Lebensmittel nicht. Es ist auch normal, bei einem Magendarminfekt mit Ekel oder Übelkeit auf Essen zu reagieren.

Reagieren und sich Sorgen machen sollten Sie sich hingegen, wenn Ihr Kind von Schwindelgefühlen berichtet, wenn zu Hause gar nichts mehr gegessen wird oder wenn alle Kleider zu groß werden und auch zu den unsinnigsten Zeiten übermäßig Sport getrieben wird. Diese Anzeichen deuten auf eine Essstörung hin.

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Behandlung

Das Ziel in der Behandlung einer Essstörung liegt darin, dass der Jugendliche wieder ein normales Gewicht erreicht und sich ausgewogen ernährt. Um diesem Ziel nach und nach näherzukommen, muss der Jugendliche sich mit der Ernährung und seinem Körper von einer neuen Perspektive auseinandersetzen.

Er oder sie lernt zum Beispiel, welche Nahrungsmittel zu einer ausgewogenen Ernährung gehören, bei welchem BMI-Wert man von Über- oder Untergewicht spricht wie auch, dass sich der Körper in der Pubertät verändert und damit nicht immer einem Ideal entsprechen kann. Diese Veränderungen müssen im Kopf stattfinden.

Weiter müssen sich das Ess- und Trinkverhalten verändern. Der Jugendliche muss lernen, welche Portion bei einer Mahlzeit angemessen ist und wie viel er an einem Tag trinken sollte. In der Therapie sollte zusätzlich ein Augenmerk daraufgelegt werden, dass der eigene Körper akzeptiert wird, so wie er ist.

Bei Essstörungen werden Eltern in die Behandlung miteinbezogen und lernen, wie sie ihr Kind dabei unterstützen können, die Erkrankung im Alltag zu überwinden.

Notfall

Der Notfall bei einer Essstörung liegt vor, wenn Ihr Kind umkippt, weil es nichts gegessen hat und trotzdem noch versucht zu erbrechen, wenn es Wahnvorstellungen hat oder das Herz nicht mehr regelmäßig schlägt.

Ein Notfall bei einer Essstörung wird in einem Spital auf der Intensivstation behandelt. In diesem Fall erfolgt der Transport mit der Rettung (144) und dem Notarzt ins Spital.

Tipps und Therapievermittlung

Für eine Vertiefung zum Thema Essstörungen empfehlen wir Ihnen das Buch «Essstörungen. Was Eltern und Lehrer tun können, Balance-Verlag, 2007» oder die Internetseite bzga-essstoerungen.de.

Auf der Website der Österreichischen Gesellschaft für Essstörungen finden Sie Beratungsstellen, ambulante und stationäre Behandlungseinrichtungen. Beratungsstellen zum Thema Essstörungen finden Sie auch auf Beratung & Hilfe.

Die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, stellt eine Sammlung von Krankenhäusern, Ambulatorien und Fachärzten bereit. Das Institut für Familienförderung bietet u.a. kostenlose Psychotherapien für Kinder und deren Familien an.

Patronat
Quelle/n
Autor/-in
Felix Schrader
Monika Alessi
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