Ihr Kind hat ganz normal sprechen gelernt. Und plötzlich sagt es kein Wort mehr. Was ist passiert? Was können Sie tun?
Jugendliche, die an Mutismus leiden, haben gelernt, normal zu sprechen. Wahrscheinlich haben sie Freunde und ein wohlwollendes Umfeld. Und plötzlich stellen sie das Reden ganz ein. Sie sprechen mit niemandem mehr.
Warum? Der Grund ist nicht immer bekannt. Vielleicht war Ihr Kind Opfer von Gewalt oder hat sonst etwas Schlimmes erlebt. Ihr Kind fühlt sich nicht mehr geborgen oder sicher. Seine Lebensfreude und Gelassenheit sind nun weg. Stattdessen beobachtet man bei ihm Symptome wie Angst, Rückzug, Empfindsamkeit oder massiven Widerstand. Es sagt kein Wort mehr.
Die Behandlung wird in der Regel stationär oder teilstationär in einer Klinik durchgeführt. Das Erste was ein an Mutismus erkrankter junger Mensch braucht, ist die Erfahrung von Sicherheit. Er muss erleben, dass es die Umwelt mit ihm gut meint, dass es ihm in der Klinik gut geht.
Weiter werden Fachleute dem betroffenen Jugendlichen erklären, dass das «Nichtsprechen» eine große Behinderung darstellt, die es gilt zu überwinden.
Der Jugendliche hat nicht verlernt zu sprechen. Er sieht «nur» keinen Sinn mehr im Sprechen. Deshalb muss er Kommunizieren und Sprechen wieder mit einem positiven Gefühl verbinden.
Mit den bewährten Methoden der Verhaltenstherapie wird man das Kind dazu bringen, Erfolge zu erzielen. Erfolge sind dabei nicht gute Schulnoten, sondern zuerst die Kommunikation mit Zeichensprache, dann das Schreiben von Wörtern, dann werden verschiedene Varianten kombiniert,... solange bis bei einer vertrauten Bezugsperson die ersten Worte fallen.
Der Weg wieder zu Sprechen braucht Zeit und ist oft von Tränen begleitet, doch es lohnt sich ihn zu gehen.
Weiterführende Informationen zum Thema «Mutismus» finden Sie auf Logopäden.at. Für eine Vertiefung empfehlen wir Ihnen das Buch «Mutismus - Das Schweigen verstehen» von Anja Uhlenberg (2014).
Die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, stellt eine Sammlung von Krankenhäusern, Ambulatorien und Fachärzten bereit. Das Institut für Familienförderung bietet u.a. kostenlose Psychotherapien für Kinder und deren Familien an.
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