Psychosen im Jugendalter sind nicht selten (über 10% der Teenager durchleben Frühphasen der Erkrankung). Sie treten vermehrt bei jungen Menschen auf, die regelmäßig, in großer Menge und während längerer Zeit Cannabis konsumieren.
Es ist sehr schwierig eine Psychose vor ihrem Auftreten zu erkennen, weil die Anzeichen vorübergehend sein oder auf andere Probleme hindeuten können.
Dennoch sollte man in der Pubertät die Anzeichen nicht banalisieren, die in diesem Artikel beschrieben sind, vor allem nicht, wenn in der Familie Psychosen schon bekannt sind oder wenn die jugendliche Person oft und in großer Menge Cannabis konsumiert.
Ein Gespräch mit einem Facharzt oder Psychiaterin kann helfen, Sorgen zu besprechen oder das Risiko für die Entwicklung einer Psychose zu verringern.
Bevor eine Psychose auftritt, werden u.a. Konzentrationsschwierigkeiten, zusammenhanglose Gedanken, Gleichgültigkeit, seltsame Sprache und/oder starkes Misstrauen beobachtet. Diese Jugendlichen haben häufig Schlafstörungen, was dazu führt, dass sie nicht mehr wirklich belastbar sind, d.h. schon alltägliche Dinge können sie merklich stressen.
In einer späteren Phase verändern sich das Denken und die Wahrnehmung der jungen Betroffenen. In ihrem Erleben wirken dann Dinge real, die für andere Menschen absurd sind. Beispielsweise haben sie die Vorstellung, dass sich ihr Gesicht verändert oder dass sie über übermenschliche Kräfte verfügen, die Welt vor dem Bösen retten oder das große Geld machen können.
Zum Schluss stellt man bei Jugendlichen mit einer Psychose Verwirrung oder Wahnvorstellungen fest. Die in der Vorstellung entstandenen Trugbilder und Fantasien wirken bedrohlich. Der junge Mensch fühlt sich verfolgt, bedroht, vermutet Verschwörungen. Es gibt Jugendliche, die in diesem Zustand der Verwirrung die Wände auf sich zukommen sehen oder Blut die Wände runterlaufen. Jugendliche, die unter einer Psychose leiden, können Realität und Fantasievorstellungen nicht mehr voneinander unterscheiden. Dass sie bei solchen Wahnvorstellungen in Angst und Panik geraten, ist verständlich.
Eine Behandlung fällt je nach Stärke und Phase der Erkrankung unterschiedlich aus. Befindet sich der Patient noch am Anfang einer Erkrankung, wird dafür gesorgt, dass er von der Außenwelt geschützt und sein Alltag gut strukturiert wird, damit möglichst wenig Stress aufkommt.
Wenn die Krankheit weiter fortschreitet, ist eine Behandlung in der Klinik mit Medikamenten notwendig. Eine Einweisung in akuten Phasen ist eine realistische Option zum Schutz des Patienten, damit er sich selbst nicht während seiner Wahnvorstellungen in Gefahr bringt.
Leider kann nur bei 10% aller behandelten Fälle von einer vollständigen Genesung gesprochen werden. 90% der Patienten sind ein Leben lang auf Unterstützung angewiesen.
Auf den Punkt gebracht: Es ist sinnvoll frühzeitig zu reagieren, falls man Anzeichen erkennt, die für eine mögliche psychotische Entwicklung sprechen. Denn je früher die Behandlung beginnt, desto grösser sind die Erfolgschancen.
In einem Wahnzustand kann ein Betroffener sich selbst und andere Menschen gefährden. In einem solchen Fall sollten die Polizei (133) oder eine andere Notrufnummer kontaktiert werden. Als Eltern oder angehörige Person ist es wichtig in guten Zeiten für solche Situationen einen Notfallplan auszuarbeiten. So wissen Sie, was im Ernstfall zu tun ist.
Weiterführende Informationen zum Thema «Schizophrenie» finden Sie auf Selbsthilfe.at und auf Schizophrenie.or.at. Ebenso empfehlen wir als Einstieg das Buch von Amon Barth: «Breit - mein Leben als Kiffer».
Die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, stellt eine Sammlung von Krankenhäusern, Ambulatorien und Fachärzten bereit. Das Institut für Familienförderung bietet u.a. kostenlose Psychotherapien für Kinder und deren Familien an.
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