Sich Sorgen machen, dass die Hände schmutzig sind, obwohl man genau weiß, sie sind es nicht. Ans Becken gehen, um sie erneut zu waschen. Und immer wieder… weil die Angst nicht aufhört. Das ist Zwangsverhalten.
Zwang geht mit Angst, Panik und Hilflosigkeit einher. Es ist ein Gefühl von «ausgeliefert sein». Wenn ein Jugendlicher Dinge im Zwang tut, versucht er damit Schlimmeres zu vermeiden. Die Angst im Kopf sagt: «Wenn Du dies jetzt nicht machst, passiert etwas ganz Schlimmes!».
Manche waschen ihre Hände immer und immer wieder, weil sie glauben, so Keime und Bakterien los zu werden. Andere haben besondere Rituale beim Schließen einer Tür oder beim Übertreten einer Türschwelle, zählen Dinge ab, ordnen Sachen nach einem bestimmten Schema.
1 – 2 % der Kinder und Jugendlichen leiden unter Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen. An einer höheren Schule mit 1800 Schülern/-innen würde dies eine ganze Schulklasse ausmachen.
Die Betroffenen leiden unter ihrem Zwang. Sie sprechen nicht darüber. Sie schämen sich dafür, werden wütend oder traurig und fühlen sich unverstanden, zurückgewiesen und isoliert. Sie benehmen sich häufig seltsam oder haben von außen gesehen schlechte Angewohnheiten. Zwänge kosten Zeit und Nerven.
Bei der Behandlung einer Zwangsstörung sind zwei Schritte notwendig: Erstens wird in Gedanken eingeübt, seinem Zwang nicht nachzugeben. Wird dies geschafft, erlernt der Betroffene in einem zweiten Schritt mit direkter Auseinandersetzung sein Verhalten zu ändern. Medikamente können in der Therapie Unterstützung bieten.
Grundlage einer erfolgsversprechenden Therapie ist die Übung bzw. das Training. In einem individuellen Trainingsplan, den man mit seinem Therapeuten aufgestellt hat, werden die Fortschritte erlernt, ohne den Patienten zu überfordern.
Bei Zwangsstörungen können Schädigungen der Haut (z.B. durch Verätzungen nach dem Gebrauch zu «scharfer» Reiniger) oder des Organismus (z. B. keine Nahrungsaufnahme, da Nahrungsmittel verunreinigt sein könnten) eintreten. In diesen Fällen sollte der Notfallpsychiater oder Hausarzt kontaktiert werden.
Weitere Informationen zu Zwangsstörungen finden Sie auf www.selbsthilfe.at. Für eine Vertiefung empfehlen wir Ihnen das Buch von Chris Wever, Neil Phillips und Marie-Luise Thatford «Ein verheimlichtes Problem» (ISBN: 3000039848 9783000039843).
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Die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, stellt eine Sammlung von Krankenhäusern, Ambulatorien und Fachärzten bereit. Das Institut für Familienförderung bietet u.a. kostenlose Psychotherapien für Kinder und deren Familien an.
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