Sexuelle Gewalt
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Reden ist wichtig

Auch wenn du denkst, dass du deine Erlebnisse niemandem erzählen kannst: Rede! Das hilft dir, dich besser zu fühlen und das Geschehene von einer außenstehenden Perspektive zu betrachten.

Ausdrücke wie „sich etwas von der Seele reden“ oder „etwas loswerden“ verdeutlichen, dass Reden sehr erleichternd sein kann. Du stellst das Gesagte sozusagen aus dir heraus. Dadurch geht es dir besser, weil du ein bisschen Abstand dazu gewinnst. Die Person, der du es erzählst, teilt es mit dir, und du fühlst dich nicht mehr so allein.

Wenn du einer Fachperson erzählst, was du erlebt hast, hilft dir das, klarer zu denken. Das Erlebte verschwindet dann nicht aus deinem Bewusstsein, sondern bleibt an der Oberfläche, wo es sich bearbeiten und steuern lässt. Alle Erlebnisse, die unter der Oberfläche lauern, können ab und zu wieder auftauchen – vor allem dann, wenn du nicht damit rechnest. Reden hilft dir also, mit dem Erlebten klar zu kommen.

Und schließlich hilft Reden auch gegen Schuldgefühle. Wenn du dich lang mit den Gedanken an das Erlebte quälst und dich fragst, ob du dich gut genug gewehrt hast, wirst du irgendwann überzeugt sein, dass du Schuld an allem hast. Da kann es sehr helfen, wenn du mit Anderen darüber redest. Denn Außenstehende sehen die Dinge oft klarer als du.

Je länger schlimme Erlebnisse zurück liegen, desto schwerer wird oft das Reden. Darum ist es gut, wenn du dir möglichst bald eine Vertrauensperson zum Reden suchst.

Patronat
Quelle/n
Traumatherapie bei Kindern und Jugendlichen (Landolt & Hansel, 2007)
Autor/-in
Annette Bischof-Campbell
Ingrid Hülsmann
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