Marie (10) schreibt in ihr Tagebuch: „In die Schule gehe ich meistens hungrig, weil in unserem Kühlschrank nur ein Stück Käse und eine Weinflasche liegt. Meine Mutter schläft noch, das macht sie fast immer. Mein Vater hat keine Arbeit und ist auch oft noch im Bett, wenn ich weggehe. Zum Glück gibt mir meine Freundin immer ein Stück von ihrer Jause ab.“
Jedes Kind und jeder Jugendliche hat das Recht auf Versorgung. Eltern müssen ihre Kinder beim Aufwachsen unterstützen, sie erziehen und ihnen helfen, gesunde und unabhängige Erwachsene zu werden. Wie Kinder und Jugendliche in Österreich aufwachsen, ist nicht die Privatsache der Eltern. Wenn Kinder nicht ausreichend versorgt werden, ist es Aufgabe des Staates, für ihren Schutz zu sorgen.
Gute Versorgung und Geborgenheit hängt nicht nur davon ab, ob der Kühlschrank voll ist. Kinder und Jugendliche haben das Recht, in einer liebevollen und rücksichtsvollen Umgebung aufzuwachsen. Dazu gehört die Familie, ein Dach über dem Kopf, gesundes Essen, Trinken, Kleidung, Freunde, und, und, und.
Am besten wäre es für Marie, wenn sie sich an eine erwachsene Person (LehrerIn, DirektorIn, Tante,...) wenden würde. Denn nur so kann auf ihr Problem aufmerksam gemacht werden. Beratungsstellen – wie die Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreich – helfen weiter.