Wenn du dich fragst, ob ein Coming-Out für dich der richtige Weg sein könnte, kannst du dich mit den Vor- und Nachteilen, den unterschiedlichen Möglichkeiten oder auch Ehrfahrungsberichten von anderen auseinandersetzen.
Einige wertvolle Informationen findest du hier:
Es gibt auch Informationsbroschüren, die sich an die Eltern homosexueller Kinder richten:
Das Coming-Out ist mit großen Vorteilen verbunden und in den meisten Fällen hat es auf lange Sicht positive Auswirkungen auf dein Leben. Dazu gehören:
Das Coming-Out kann auch mit einigen Nachteilen verbunden sein, die normalerweise mit der Zeit seltener auftreten oder an Wichtigkeit verlieren:
Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg, sich zu outen. Der Weg zum Coming-Out kann z.B. langsam und in kleinen Schritten gegangen werden, oder schnell, von einem Tag zum anderen, geschehen. Jede Person muss für sich selbst entscheiden, wie sie es anpacken will.
Die meisten sprechen das erste Mal mit dem besten Freund*der besten Freundin oder mit einem Elternteil darüber und informieren in einem zweiten Schritt z.B. die Schulklasse oder die ganze Familie.
Wichtig für ein Coming-Out ist, dass du, bevor du nach außen trittst, deine Homosexualität bereits vor dir selber so weit akzeptiert hast, dass du auch mögliche negative Reaktionen ertragen kannst. Dann wird es dir leichter fallen, mögliche Verletzungen zu verarbeiten. Und du kannst auch selbstbewusst zu deiner sexuellen Orientierung stehen. Was auch anderen hilft, die eigene Unsicherheit zu überwinden.
Freund:innen sind Personen, denen du dich vermutlich am ehesten anvertrauen magst. Wahrscheinlich ist am Anfang ein Gespräch im kleinen Rahmen einfacher als in einer Gruppe von Freunden*Freundinnen.
Beachte, dass Freund:innen nach deinem Coming-Out vielleicht irritiert oder verwirrt reagieren.
Es ist möglich, dass sie deine sexuelle Orientierung auf sich beziehen und sich fragen, ob bei eurer Freundschaft von deiner Seite sexuelle Gedanken mit im Spiel sind oder waren. Darum kann es hilfreich sein, beim Coming-Out von Anfang an Missverständnisse vorzubeugen, indem du den betreffenden Personen erklärst, wie du zu ihnen stehst.
Vielleicht fragst du dich, wann der richtige Zeitpunkt ist, um es den Eltern zu sagen. Vielleicht fürchtest du dich vor ihrer Reaktion.
Den richtigen Zeitpunkt gibt es nicht, wahrscheinlich aber Momente, die besser geeignet sind als andere. Zum Beispiel ist es nicht ratsam, Eltern zu informieren, wenn ein Streit im Gang ist oder wenn sie besonders gestresst sind. Hingegen könnte ein Moment der Ruhe und Entspannung eine gute Zeit sein, um sich zu outen.
Wenn du dich schon einem Freund*einer Freundin anvertraut hast, kannst du vielleicht mit ihm*ihr vorgängig besprechen, wie du vorgehen könntest. Und sollte es zu einem Streit kommen, kann er*sie dir beistehen.
Die Reaktion der Eltern kann ganz unterschiedlich ausfallen. Einige sind äußerst verständnisvoll, andere können es nicht fassen, sind schockiert oder werden sogar aggressiv. Manche Eltern überraschen ihre Kinder auch mit einem "das hab ich mir schon gedacht".
Weshalb gibt es Eltern, die manchmal negativ auf ein Coming-Out reagieren?
Genauso, wie es vielleicht für dich am Anfang herausfordernd sein kann, mit der eigenen Sexualität umzugehen, kann es für Eltern schwierig sein, den gleichen Prozess zu bewältigen. Durch die vielleicht für sie neue Situation werden sie gezwungen, ihre Vorstellungen und Werte zu überdenken und sich mit Homosexualität auseinanderzusetzen.
Vielleicht haben sie ein negatives Bild von Homosexuellen und sind plötzlich mit etwas konfrontiert, dem sie bisher ausgewichen sind oder das sie nur aus der Ferne beurteilt (vielleicht sogar verurteilt) haben.
Es lässt sich meist nicht voraussagen, wie Eltern reagieren. Die Zeit nach dem Coming-Out, und wie sich die Beziehung zu den Eltern entwickelt, ist bei jeder Person anders.
Das sollte dich jedoch nicht davon abhalten, den entscheidenden Schritt zu tun, schließlich ist es dein Leben.
Auch wenn Eltern eine offene Einstellung gegenüber Homosexualität haben, können sie anfänglich mit Verunsicherung reagieren. Mögliche Gründe:
Willst du deine Eltern unterstützen? Dann kann z.B. ein Buch zum Thema oder auch eine Broschüre für Eltern von gleichgeschlechtlich liebenden Kindern bestellt werden.
Broschüren:
Buchtipps findest du z.B. unter: http://www.hosiwien.at/rat-hilfe/buchtipps/fur-eltern-von-lesben-schwulen.
Stand Feber 2021