Kinder sind die Kinder ihrer Eltern. Darum ist für diese besondere Triangulierung von Schüler:innen, Eltern und Schule ein gut ausbalancierter Kontakt unerlässlich.
"Erziehung ist nicht Vorbereitung aufs Leben. Erziehung ist das Leben!", John Dewey (1859-1952).
Für das Wohl der Kinder sind ab Schuleintritt Familie und Schule gemeinsam verantwortlich. Die kindliche Entwicklung wird in entscheidendem Maße durch ihre Betreuung, Erziehung und Bildung geprägt.
Für die Qualität der privaten und der öffentlichen Erziehung und Bildung ist von großer Bedeutung, dass Familie, Schule zusammenarbeiten und einander unterstützen. Generell gilt eine intensive Beziehung zwischen diesen Sozialisationsinstanzen als positiv für die Entwicklung von Kindern.
Man spricht heute von „Bildungs- und Erziehungspartnerschaft“. Eine gleichberechtigte Kooperation zum Wohle des Kindes ist damit impliziert.
Bei einer Erziehungs- und Bildungspartnerschaft trifft das Kind auf die besten Sozialisationsbedingungen. Es erlebt, dass Familie und Schule an seinem Wohl und aneinander interessiert sind, sich ergänzen und wechselseitig bereichern.
Zu beachtende Parameter dieser Kooperation mit dem Fokus auf das Wohl des Kindes:
Im Rahmen des Schulalltags ist Elternarbeit ein wichtiger Bestandteil. Sie muss sich für die Schüler:innen auszahlen – in besseren Lernerfolgen und in der Entwicklung positiven Verhaltens. Erfolgreiche Elternarbeit zeichnet sich aus durch:
Kontaktpflege
Bestmöglich sollen Kontakte zwischen Lehrkräften und Eltern etwas ganz Alltägliches sein und auch aus positiven Anlässen heraus aufgenommen werden. Meist werden Kontakte erst bei Schwierigkeiten oder Problemen aufgenommen. Diese Vorgehensweise ist selten zielführend. Elternarbeit ist dann gewinnbringender, wenn Lehrkräfte nicht nur darauf warten, dass Eltern Kontaktangebote nutzen, sondern auch von sich aus Kontakt mit dem Elternhaus aufnehmen über individuelle Briefe, Anrufe, E-Mails, SMS, Gespräche bei zufälligen Begegnungen, bewussten Besuchen von Veranstaltungen und Stadtteilen, wo bestimmte Eltern anzutreffen sind. Pflege von Kontakten der Eltern einer Klasse und einer Schule untereinander gehören auch zu dieser Kontaktpflege. Dies ist auch gewöhnlich eine wichtige Aufgabe der gewählten Elternvertreter.
Informationsaustausch
Ein grundlegender Bestandteil erfolgreicher Elternarbeit ist ein konstruktiver Austausch. Eltern sollten nicht nur alle wichtigen Informationen über die Schule, den Unterricht und das Verhalten und die Leistungen ihres Kindes einholen. Vielmehr sollen sie ebenso bereit sein Informationen über den familiären Hintergrund und das soziale Umfeld der Kinder, über ihre Interessen, ihre Hobbys, ihren Medienkonsum usw. transparent zu machen. Informationen sollten beide Seiten einander auch unaufgefordert geben und auch dann erbitten, wenn sie nicht spontan angeboten werden.
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Lern- und Erziehungskooperation
Steht die Elternarbeit in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Lernen der Kinder, ist diese besonders fruchtbar. Das häusliche Lernen ihrer Kinder wird unterstützt und zuhause eine lernförderliche Umgebung bereitgestellt. Das Interesse am Unterricht der Kinder ist gegeben und wird unterstützt.
Atmosphäre zwischen Schule und Elternhaus
Die Atmosphäre zwischen Schule und Elternhaus, die durch wechselseitige Achtung, gegenseitiges Vertrauen, offenen Informationsaustausch, Kooperationsbereitschaft und eine gute Gesprächskultur gekennzeichnet ist, bildet die Grundlage. Eine solche Atmosphäre lässt sich mehr durch geduldige Pflege von Einzelkontakten und Einzelgesprächen erreichen als durch kollektive Kontakte bei Elternabenden und Schulfesten.
Elternmitbestimmung
Individuelle Mitbestimmungsmöglichkeiten für alle Eltern haben weitaus größeren Einfluss auf den Erfolg von Elternarbeit als die kollektive Mitbestimmung gewählter Elternvertreter, obwohl diese natürlich aus Gründen der politischen Korrektheit unverzichtbar ist. Die individuelle Mitbestimmung kann z. B. dadurch verbessert werden, dass häufiger zu Fragen des Schul- und Unterrichtsalltags Elternfeedbacks eingeholt werden.
Einbeziehung der Schüler:innen
Elternarbeit ist erfolgreicher, wenn Eltern und Lehrkräfte nicht über die Schüler:innen hinweg kommunizieren und kooperieren, sondern sie einbeziehen. Erfolgreiche Elternarbeit ist Arbeit an der Partnerschaft zwischen Eltern, Lehrkräften und Schüler:innen. Schüler:innen können z. B. einbezogen werden durch Eltern- Lehrer:innen-Schüler:innen-Gespräche, durch Elternabende, bei denen auch Schüler:innen anwesend sind und mitwirken oder durch Thematisierung der Elternarbeit im Unterricht.
Vertrag für alle Bündnispartner (Vorschlag)
Basis für eine erfolgreiche schulische Arbeit ist ein Bündnis zwischen Kindern, Eltern und Schule. Ein schriftlich fixierter Vertrag ist eine Möglichkeit, wie sich alle drei Kooperationspartner fair und verbindlich beteiligen können:
Qualität vor Quantität zählt auch bei der Elternarbeit. Hochwertig sind Konzepte der Elternarbeit, die präzise Zielsetzungen verfolgen, klare Vorstellungen von den Aufgaben der Elternarbeit haben und allen Eltern vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten in einem möglichst früh einsetzenden, gut organisierten langfristigen Programm anbieten, das vom gesamten Kollegium getragen und regelmäßig evaluiert wird.
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