Jede Situation erfordert je nach aktueller Herausforderung, zu erreichendem Ziel, dem Kontext und dem Gegenüber von uns ein der Situation entsprechendes Führungsverhalten. Echtes Führen ist Macht und Verantwortung!
Sollte es in der Schule einen Feueralarm geben, so werden Sie ihre Schüler:innen, -die natürlich je jünger sie sind, desto aufgeregter reagieren- mit klaren Anweisungen geordnet aus der Klasse zum Sammelplatz führen.
Dies ist eine der vielen Situationen, mit denen Sie als Lehrperson zu tun haben. Daniel Golemann hat sechs Führungsstile beschrieben, deren Anwendung er situativ und flexibel empfiehlt. Die Kunst ist es, situationsadäquat zu führen. Als Führungskraft immer in Gegebenheiten flexibel zu agieren.
Im obengenannten Praxisbeispiel wird von Ihnen ein hierarchischer FührungsstilEs ist eine Krisensituation und schnelles Handeln ist gefragt. Die Schüler:innen sind aufgeregt und ängstlich. So schaffen Sie Ordnung in der Unruhe und geben Orientierung, da Gefahr im Verzug ist. Übernahme von Verantwortung, Kontrolle und klare, direkte Anweisungen sind Sicherheitsanker.Diese Art der Führung bedarf einer hohen Selbstsicherheit und bedeutet: Wer direkt führt stößt vielleicht auch auf Widerstände und muss mit möglichen Fehlentscheidungen leben. Durch diese sichere Führung in Krisensituationen erarbeitet man sich den Respekt der Schüler:innen. Das hohe Maß an Sicherheit, das vermittelt wird, ist Voraussetzung für eine weitere freie Entfaltung in anderen Situationen. Rasch merken Schüler:innen, was auch hinter vorerst scheinbar unangenehmen Anweisungen steckt, da sie grundsätzlich schutzbedürftig sind und Menschen schätzen, die sich um sie sorgen und auf die Verlass ist.erwartet.
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Sie beteiligen sich mit Ihrer Klasse an einem kreativen Projekt. Ziel soll es sein, dass sich alle Schüler:innen mit Freude beteiligen und mit Freude und den unterschiedlichen Fähigkeiten am gemeinsamen Ergebnis arbeiten.
Diese Situation ist ideal für einen beteiligungsorientieren Führungsstil. Der Fokus der Führung liegt auf dem Unterstützen und Anregen, sodass Schüler:innen Wissen und Fähigkeiten einbringen können. Da die Konsensbildung im Mittelpunkt steht, wird die Bereitschaft gefördert, sich mit den gemeinsam getroffenen Vereinbarungen zu identifizieren. Zum Gelingen trägt wesentlich bei, dass die Führungskraft immer wieder zu Beteiligung einlädt, Unterschiede wertschätzt, Konflikte klärt und aktiv zuhört. Diese eher indirekte Art der Führung funktioniert gut bei grundsätzlich kooperativen älteren Gruppen, Kollegen oder Eltern. Bei sehr jungen Schüler:innen ist möglicher Weise ein schrittweises Hinführen zu diesem Stil erforderlich.
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Gabi, eine Schülerin in der neunten Schulstufe kann sich nicht motivieren. Sie fühlt sich müde und hat den Eindruck nur Fehler zu machen. Sie sieht sich als Versagerin zu sein und daher beteiligt sie sich auch nicht an Gruppenarbeiten.
Hier sind nun Sie gefragt mit einem entwicklungsorientieren Führungsstil. Die Entwicklung der individuellen Leistungen steht im Zentrum. Damit wird es Gabi möglich, sich eigene Ziele zu setzen. Sie initiieren Möglichkeiten, dass Gabi in kleinen Schritten an ihrem selbstdefinierten Lernziel arbeitet und sich entwickelt. Dabei ist Ihnen bewusst, dass Fehler Lern- und Entwicklungschancen sind. In diesem Sinn liegt ihr Augenmerk auf der Entwicklung der Individualität von Gabi. Erst wenn sich Gabi sicher fühlt, wird sie sich von selbst am gemeinsamen Prozess beteiligen, ohne die Angst beschämt zu werden oder zu versagen. Die weitere Initiative sollte augenscheinlich von Gabi ausgehen. Um die Sicherheit zu unterstreichen und die Schritte nachvollziehbar zu machen ist es auch empfehlenswert die Vereinbarungen schriftlich festzuhalten. Auch der schrittweise Erfolg wird sichtbar und transparent und macht Mut auf mehr!
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In der Schule steht ein fächerübergreifendes Projekt an. Die Schüler:innen erarbeiten den Kohlenstoffkreislauf der Erde. Die Schüler:innen errichten auf dem Sportplatz einen Kohlenmeiler und entzünden ihn Der Inkohlungsprozess gelingt und nach einer Woche kann die entstandene Holzkohle eingesammelt werden. In weiterer Folge befragen die Schüler:innen mit Hilfe eines selbst erstellten Fragebogens die anderen Schüler:innen der Schule über Wohnen und Heizen.
Die Auswertung wird dann grafisch dargestellt
Durch den leistungsorientierten Führungsstil Das Augenmerk liegt auf Leistungssteigerung. Als Führungsperson sind Sie energievoll und trauen Ihren SchülerInnen Höchstleistungen zu. Es gilt das Wissen, das in den Schüler:innen steckt hervorzubringen. Die Bedingungen dafür schaffen Sie, indem Sie herausfordernde und bewältigbare Aufgaben stellen und gleichzeitig für die geeignete Rahmenbedingungen sorgen.wirken Sie als Vorbild.
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Durch eine Veränderung der Schüler:innenzahl in einem Jahrgang, müssen zwei parallelgeführten Klassen am Beginn des Schuljahres gegen Erwartung der Schüler:innen und Eltern zu einer Klasse zusammengeführt werden.
Mit Ihrem visionären Führungsstil Sie geben nicht vor, wie es gelingt, sondern Sie ermutigen die Schüler:innen, Ideen zu entwickeln und Neues zu erproben. In diesem Schritt geht es darum gemeinsam zu lernen. Da es noch keine Routinen gibt, darf erprobt werden und Fehler werden als willkommene Erfahrungen gesehen. Schüler:innen erleben sich in dieser für sie neuen Situation häufig verunsichert, ängstlich und orientierungslos. Indem Sie die Werte und Ziele der Schüler:innen wahrnehmen und Möglichkeit geben, in das Neue miteinbezogen zu werden, werden die Bemühungen aller von Erfolg gekennzeichnet sein. Hilfreich für jüngere Gruppen ist es immer wieder gemeinsam erarbeitete Visionen etappenweise plakativ festzuhaltenwerben Sie charismatisch für das lohnende Ziel, eine Klassengemeinschaft zu werden.
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Sie übernehmen eine neue Klasse. Es fällt Ihnen auf, dass die SchülerInnen vor sich hinarbeiten. Es gibt wenig bis keine Kooperation zwischen den Schüler:innen. Es macht den Eindruck, als würden sie sich der Klasse nicht zugehörig fühlen.
Hier ist von Ihnen der affiliative Führungsstil Zugehörigkeit und Kooperation zu erreichen ist das Ziel, das es zu erreichen gilt. Damit dies möglich ist, gilt es in hohem Maß empathisch zu sein. In wertschätzenden Gesprächen zeigen Sie den Schüler:innen, dass Sie am Menschen in seiner Ganzheit interessiert sind und nicht nur an den Aufgaben und an den Lernerfolgen. Mit Hilfe von unterschiedlichen Methoden erfahren die Schüler:innen Zusammengehörigkeit. Zu beachten ist, dass sowohl die individuellen Ergebnisse, wie auch die Leistung des Teams Beachtung finden. Wenn mit Lerntagebüchern gearbeitet wird, ist hier ein guter Platz diese empathischen Rückmeldungen auch schriftlich zu deponieren. Sonst kann es ein zielführender Impuls sein, gemeinsam eine Form der wertschätzenden schriftlichen Feedbackkultur zu finden. Für die Kinder und Jugendliche schafft schriftliche Begleitung, ob in Symbolik, Bildern oder Schrift meist noch mehr Sicherheitgefragt.
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Ein der Situation entsprechendes Führungsverhalten ist zielführend, bezieht Schüler:innen adäquat ein.
Unflexibles, dem Bedarf nicht entsprechendes Führungsverhalten zeigt häufig Nachteile:
Der hierarchische Führungsstil
Der visionäre Führungsstil (autoritative)
Der affiliative Führungsstil (Zugehörigkeits- und Bindungsorientiert)
Der beteiligungsorientierte Führungsstil (demokratisch)
Der leistungsorientiere Führungsstil
Der entwicklungsorientiere Führungsstil (coachender Führungsstil)
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