Die meisten Raucher/innen ahnen nicht, wie sie Hand in Hand mit der Tabakindustrie die Natur der Subtropen zerstören. Rauchen gefährdet den Tropenwald, da für die Tabak- und Zigarettenproduktion riesige Waldflächen gerodet werden.
Es gibt mehrere Gründe, warum für die Tabak- und Zigarettenproduktion große Waldflächen abgeholzt werden. Da die Tabakpflanze viele Nährstoffe benötigt, sind die Böden schnell ausgelaugt. Daher suchen die Tabakbauern immer wieder neue Anbauflächen. Dafür werden vielfach Wälder gerodet. Um die Tabakblätter zu trocknen, werden ebenfalls große Mengen an Holz verbraucht und Bäume gefällt.
Wer täglich 20 Zigaretten raucht, verfeuert damit praktisch alle 14 Tage einen ganzen Baum. Letztlich benötigt man für die Erzeugung von Zigaretten und Zigarettenschachteln Papier, und dazu braucht man ebenfalls Holz.
Die meisten Raucher/innen ahnen nicht, wie sie Hand in Hand mit der Tabakindustrie die Natur der Subtropen zerstören.
In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hat sich der Tabakanbau immer stärker in die Entwicklungs- und Schwellenländer verlagert. Schwellenländer sind solche Länder, die zwar noch zu den Entwicklungsländern gezählt werden, sich aber bereits auf dem Weg der Industrialisierung befinden. Gründe dafür sind die niedrigeren Produktionskosten in diesen Ländern und auch die weniger strengen Umweltauflagen. In den Industrieländern hat sich die Anbaufläche von 1961 bis 2007 um 67 Prozent verringert. Heute befinden sich über 90 Prozent der Anbauflächen in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Vor allem in Afrika, Lateinamerika und Asien ist eine Zunahme solcher Anbauflächen zu beobachten. Mit 40 Prozent Anteil an der gesamten Weltproduktion von Rohtabak ist China heute der grösste Tabakanbauer. Dahinter folgen Brasilien mit 15 Prozent und Indien mit 8 Prozent. Aber auch das kleine afrikanische Land Malawi hat mit 2 Prozent der Weltproduktion einen beachtlichen Anteil.
Tabakpflanzen benötigen viele Nährstoffe. Sie entziehen dem Boden viel schneller und in viel grösserem Ausmass als alle anderen Nahrungs- und Nutzpflanzen diese Nährstoffe. Die Fruchtbarkeit der Böden sinkt daher rasch. Die Tabakanbauer müssen immer wieder neue Anbauflächen mit neuen fruchtbaren Böden suchen. Dies führt zu einer massiven Abholzung von Regenwäldern. Aber auch das Feuerholz, das benötigt wird, um die Tabakblätter zu trocknen, führt zu enormen Rodungen. Schätzungen gehen davon aus, dass jährlich 1,2 Millionen bis 2,5 Millionen Hektar Wald gerodet wird. Zum Vergleich: Die Schweiz ist 4,1 Millionen Hektar groß. 38 Prozent der abgeholzten Wälder werden direkt dem Tabakanbau zugeführt, wie die Weltbank errechnet hat:
Die Folgen der Abholzung sind verheerend. Derzeit schlucken die Waldgebiete weltweit ein Viertel des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2). Durch die Abholzung gehen also wichtige CO2-Speicher verloren. Der Verlust von Waldflächen führt auch dazu, dass der Grundwasserspiegel absinkt und die Böden verwüsten. Die Lebensräume von Tieren und Pflanzen sowie deren Nahrungsketten werden dadurch zerstört. Die „grüne Lunge“ der Erde schrumpft kontinuierlich, es wird immer weniger Sauerstoff produziert.
Zwar behauptet die Tabakindustrie von sich, dass sie Wiederaufforstungen veranlasse. Jedoch gibt es keine zuverlässigen Belege über den Umfang und die Qualität solcher Bemühungen. Faktum ist, dass die Aufforstungen in einem überaus schlechten Verhältnis zum Waldverlust stehen. Zum Vergleich: In Indien steht der jährlich gerodeten Fläche von 44.000 Hektar ein Waldwachstum von gerade einmal 7.000 Hektar gegenüber.
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