Gruppe und Dynamik
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Neue Medien - neue Unterrichts- und Pausengestaltung

Quelle: Rawpixel Ltd. / Fotolia

In Zeiten des Tablets und Smartphones lässt sich ein Totalverbot an vielen Schulen kaum mehr durchsetzen. Welche Möglichkeiten gibt es, die Mediennutzung gezielt zu steuern und so auch für den Unterricht zu profitieren?

„Viele Erwachsene freuen sich, wenn es wenigstens in der Schule nicht allzu digital zugeht. Zu ihrer Beruhigung trägt bei, wenn dort das Handy gar verboten ist. Der Haken an der Sache: Das vielerorts geltende Verbot wird massenhaft unterlaufen, und alle wissen es.“ (Paul Kral, Pädagoge, ehem. Leiter des Pädagogischen Instituts Wien).

Die zunehmende Nutzung der „Neuen Medien“ über die zugehörigen Geräte (Smartphone bzw. Handy, Tablet, Laptop,...) löst bei den „Digital Immigrants“, zu denen die Lehrer:innen überwiegend gehören, häufig Unsicherheit bis Ablehnung aus. Einerseits betrifft dies die Pausengestaltung („Smartphoneverbot“), andererseits auch die Unterrichtsgestaltung und die Einbindung neuer Technologien. Parallel zur Verbreitung der „Neuen Medien“ braucht es neue Wege im Umgang mit denselben:

Smartphone, Handy, Tablet in der Pause

Das vielbesungene Smartphoneverbot stößt rasch an seine Grenzen, besonders was dessen Durchsetzung in der Pause betrifft. Als besseren Weg empfiehlt Paul Kral, mit Eltern, SchülerInnen(-vertretung) und LehrerInnen eine Liste der Vor- und Nachteile zu erstellen, und auf Basis derer eine Hausordnung zusammenzustellen. Diese wird dann von allen unterschrieben, ist bindend und muss auch durchgesetzt werden. Die Regeln werden eher verstanden und akzeptiert, wenn möglichst alle Beteiligten eingebunden sind, und wenn auch gemeinsam Konsequenzen bei Regelverstößen vereinbart werden!

Neben den gemeinsamen Regeln zur Nutzung ist der zweite pädagogische Auftrag die Auseinandersetzung mit „Safer Internet“ (sichere Internetnutzung) sowie möglichen entstehenden Schwierigkeiten (Cyber Mobbing, nicht altersgemäße Inhalte...). Dazu einige Safer Internet Tipps für die Schule:

  • Auf dem Laufenden bleiben. Jede Generation bevorzugt unterschiedliche Möglichkeiten und Techniken der Kommunikation. Informieren Sie sich über die Lebenswelt Ihrer Schüler:innen, befragen Sie dazu Kinder, FreundInnen, KollegInnen usw. Lassen Sie sich Dinge erklären und geben Sie Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen weiter.
  • Aktiv in den Unterricht einbauen. Thematisieren Sie die sichere Internet- und Handynutzung im Unterricht und entdecken Sie das Web gemeinsam mit Ihren Schüler:innen. „Safer Internet“-Themen passen nicht nur in die Informatik-Stunde – auch für Fächer wie Deutsch, Englisch, Psychologie, Geschichte etc. lassen sich einzelne Aspekte spannend aufbereiten.
  • Vorbild sein. Leben Sie jenen Umgang mit Medien vor, den Sie auch von Ihren SchülerInnen erwarten. Achten Sie bei der Gestaltung ihrer eigenen Arbeitsunterlagen auf das Urheberrecht und geben Sie die Quellen an.
  • Die Schüler:innen ermutigen, sich gegenseitig zu helfen. Manche Kinder wissen mehr als Erwachsene. Kinder nehmen gerne Tipps von Gleichaltrigen an. Unterstützen Sie diesen Austausch.
  • Gutes Klassenklima fördern. Unterstützen Sie einen wertschätzenden Umgang miteinander in der Klasse und erstellen Sie u.U. gemeinsame Klassenregeln. Leiten Sie daraus mit den SchülerInnen eine „Netiquette“ für den Umgang mit anderen NutzerInnen im Internet ab. Dies ist u.a. eine gute Maßnahme, um Cyber-Mobbing vorzubeugen.
  • Vorsicht bei der Weitergabe persönlicher Daten. Das Internet hat ein langes Gedächtnis und selbst für „nicht-öffentliche“ Inhalte gibt es keine Garantie, dass sie nicht doch irgendwann einmal in falsche Hände geraten. Überlegen Sie daher genau, was Sie im Internet von sich preisgeben und üben Sie dies auch mit Ihren SchülerInnen.
  • Problematische Inhalte besprechen. Bei jüngeren Kindern ist die Verwendung von Filterprogrammen sinnvoll. Je älter die Kinder werden, umso wichtiger wird das „Darüber reden“, da Filterprogramme auch umgangen werden können. Wenn Sie technische Filter und Logfiles verwenden, machen Sie das gegenüber allen Betroffenen transparent.
  • Quellen kritisch hinterfragen. Diskutieren Sie mit Ihren SchülerInnen den Wahrheitsgehalt von Internet-Inhalten und zeigen Sie, wie man diese kritisch hinterfragt.
  • Computer schützen. Treffen Sie Vorkehrungen für die technische Sicherheit der Schulcomputer und des Schulnetzes.

>>HIER<< finden Sie weitere Informationen und Materialien zu den einzelnen Tipps.

Neue Medien im Unterricht

Beinahe alle Lehrer:innen, und in höheren Klassen auch häufig der größte Teil der Schüler:innen haben ein Smartphone und/ oder Tablet. Nutzen Sie diese Ressourcen!

Hier einige Tipps für den schnellen und umkomplizierten Einsatz im Unterricht:

  • „Teach the Teacher“: Über manche Themen wissen wahrscheinlich Ihre Schüler:innen mehr als Sie. Drehen Sie den Spieß mal um und lassen Sie sich (z.B. Im Rahmen einer Gruppenarbeit) von Ihren Schüler:innen etwas Neues beibringen! Auch wenn nicht jede:r in der Klasse ein Gerät besitzt – bilden Sie Gruppen, in jeder Gruppe darf ein Smartphone für verschiedene Aufgaben verwendet werden. 
  • In den Weiten des Internet gibt es inzwischen Apps zu fast allem, in jedem Gegenstand wird sich die passende Online Unterstützung für einen kurzen Input finden.
  • Auch 5 oder 10 Minuten zwischendurch lockern das Unterrichtsgeschehen auf, es muss nicht eine ganze „Einheit im EDV Raum“ sein.
  • Gerade bei unkonzentrierten Schüler:innen ist es hilfreich, kürzere Nutzungseinheiten „einzustreuen“.
  • Vorteile, falls einige Tablets besitzen: diese können so konfiguriert werden, dass sie offline arbeiten und so unliebsame Ablenkungen vermeiden. Weiters kann z.B. auf allen Tablets das gleiche angezeigt werden wie auf dem des/der Unterrichtenden, auch das kann mittels Apps gesteuert werden.
  • Zeichnen Sie mal zu Hause ein Video auf mit relevanten Inputs, auf Basis derer die Schüler:innen dann eine neues Stoffgebiet selbständig erarbeiten können.
  • Wichtig ist auch, die Eltern einzubeziehen und zu informieren, wie oft, in welchem Ausmaß und mit welchen Hintergedanken Sie mit Ihren Schüler:innen neue Medien nutzen.
  • Vielleicht gibt es ja im Kollegium jemanden, der/ die eine Affinität zu den neuesten Gadgets hat – wenn bei einer Person Infos zusammenfließen können, Ideen und Erfahrungen, sowie sinnvolle Websites und Apps gesammelt werden, erleichtert das für alle die Arbeit.
  • Ein Tipp für Software:www.hotpotatoes.de ist ein sehr simples Freeware Programm, das es ohne Programmierkenntnisse ermöglicht, Anwendungen für den Unterricht zu erstellen und z.B. in die Schulwebsite einzubinden oder den Schüler:innen zur Verfügung zu stellen. Es werden verschiedene Bereiche angeboten, z.B. Multiple Choice, freier Text, Zu- bzw. Anordnung, etc..., die mit eigenen Inhalten befüllt werden können.

Der Umgang mit den „Neuen Medien“ lässt sich besser steuern, wenn nicht eine total-Verweigerung durchgezogen werden soll (das lässt sich ohnehin nicht umsetzen), sondern die Erfahrungswelt der Schüler:innen bewusst und gezielt mitgestaltet wird. Und nicht zuletzt: Es ist im Lehrplan genau geregelt, welche digitalen Kompetenzen die Schüler in welchen Schulstufen erworben haben sollten. Kein Kind darf eine Schule ohne digitale Kompetenzen verlassen. Viele Infos und Beispiele zu den einzelnen Schulstufen finden Sie auf der Plattform www.digikomp.at.

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