Unser Gehirn verändert sich bis ins hohe Alter. Lebenslanges Lernen ist möglich und lässt uns einer Situation adäquat begegnen. Hormone beeinflussen dieses Lernen wesentlich.
Unser Gehirn (Areale, Synapsen, Nervenzellen) kann sich, abhängig von der Nutzung, in seinen Funktionen verändern. Das wird als Plastizität des menschlichen Gehirns bezeichnet.
Spiegelneuronen sind Nervenzellen, mit denen wir in Resonanz zu unserem Gegenüber sind. Damit können wir Stimmungen und Bedürfnisse der Menschen um uns wahrnehmen. In der Veröffentlichung von Joachim Bauer: „Warum fühle ich was du fühlst: Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone“ wird beschrieben, dass Spiegelneuronen die Basis sind für Einfühlungsvermögen, Mitgefühl, Intuition und die Fähigkeit zu lieben.
Damit kommt Spiegelphänomenen ein bedeutender Stellenwert zu. Lehren und Lernen unter diesem Aspekt zu sehen heißt: dem Gegenüber und sich selbst Bedeutung geben. Es geht nicht mehr nur um Informationen, die ich an SchülerInnen bringe, sondern um Wissen. Wissen hat wesentlich mit meinen Erfahrungen zu tun, die ich als LehrerIn zur Verfügung stelle. Mein Wissen, gepaart mit Begeisterung lässt die SchülerInnen „am Modell LehrerIn“ lernen.
Dabei kommt drei essentiellen „Hormonen“ im Gehirn, sogenannten Neurotransmittern, großer Stellenwert zu. Sie sind maßgeblich beteiligt, um diesen Erfolg des Lehrens und Lernens zu ermöglichen:
Oxytocin – Das Bindungshormon/ „Kuschelhormon“ Oxytocin wird verstärkt ausgeschüttet, wenn wir uns in einer Umgebung befinden, in der wir uns wohlfühlen. Es geht darum, in Beziehung zu meinem Gegenüber zu gehen und diese zu gestalten. Werden Aufgaben und Problemstellungen gemeinsam gelöst, lernen wir, uns aufeinander zu beziehen. Eine Begegnung miteinander findet statt.
Leitfragen für das Klassenzimmer:
Mit Blick auf mich als LehrerIn:
Mit Blick auf die SchülerInnen:
Dopamin – Das „Erfolgshormon“Dieses Hormon ist maßgeblich an der Motivation und deren Steigerung beteiligt. Durch ein verstärktes Ausschütten von Dopamin ist eine erfolgreiche Bewältigung von Problemlösungen wahrscheinlicher. Die Lust und positive Wahrnehmung von Herausforderungen wird gefördert. Das großartige Gefühl, etwas geschafft zu haben und sich darüber zu freuen. Es zu „feiern“. Dafür belohnt zu werden. So bringen wir Leistung, weil wir Freude daran haben.
Leitfragen für das Klassenzimmer:
Im Blick auf mich als LehrerIn:
Im Blick auf die SchülerInnen:
Endorphin – „Das Glückshormon“Alles was wir tun und erleben entwickelt sich, wenn dies von einem Sinn und einer Vision geleitet wird. Zum Beispiel werden Mathematik und Englisch dann sinnvoll, wenn es mit einem späteren Berufswunsch verbunden werden kann. Die Auseinandersetzung mit meinen Visionen als LehrerIn in meinem Leben und denen der SchülerInnen wird bedeutsam. Wenn wir unseren Zielen und Visionen nachgehen, erfolgt eine Ausschüttung von Endorphinen. Kommt es zu dieser „sinnvollen“ Ausschüttung, empfinden wir Glück und geben dieses Gefühl auch weiter.
Leitfragen für das Klassenzimmer: