Persönlichkeit und Entwicklung
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Das Bedürfnis nach Beziehungsangeboten

Quelle: trueffelpix / Fotolia

Wir fühlen uns gut, wenn jemand, dessen Wertschätzung und Anerkennung uns wichtig ist, auf uns zugeht und uns Aufmerksamkeit schenkt. Im Spannungsfeld zwischen der Forderung nach Beziehung und den eigenen begrenzten Möglichkeiten tragen bereits kleine Signale viel zur Entspannung bei.

Das Bedürfnis nach Initiativen und Beziehungsangeboten, die vom Gegenüber ausgehen, wird im Alltag allzu leicht vergessen. Aber wir alle sind auch darauf angewiesen, nicht immer selbst den ersten Schritt tun zu müssen, sondern zu erleben, dass es Menschen gibt, die sich von sich aus auf uns zu bewegen. Die uns ein Angebot machen, ohne dass wir erst danach fragen müssen.

Als LehrerIn für 25 oder 30 Schüler:innen persönlich da zu sein, sprengt den emotionalen Rahmen. Viele Kinder brauchen das auch nicht, sie erhalten ihre kleinen Zeichen der Aufmerksamkeit und ihre Initiativsignale von Familie, Freund:innen, sozialem Umfeld. Aber immer wieder sind Schüler:innen dabei, oft mehrere in einer Klasse, die offenbar Schwierigkeiten haben – und Schwierigkeiten machen.

Fallbeispiel: Brennpunktschule – Die Politik der kleinen Schritte

In einer sogenannten „Brennpunktschule“ häufen sich die Beschwerden der Schüler:innen, Eltern, und des Lehrpersonals. Ein hoher Anteil an SchülerInnen mit Migrationshintergrund und damit einhergehende sprachliche und kulturelle Differenzen, Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen und eine zunehmende Ghettoisierung der Schule führen zu großen Herausforderungen im täglichen Unterricht. Die Einheiten für Schulpsychologie, Schulsozialarbeit, Beratungslehrer:innen werden ausgeschöpft, sind für die Lehrenden in der Klasse jedoch häufig nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Einige engagierte Lehrer:innen haben sich auf die „Politik der kleinen Schritte“ geeinigt: Sie haben sich bereit erklärt, jeweils eine/ einen der besonders belasteten und belastenden Schülerinnen aus einer anderen Klasse in ihre Obhut zu nehmen, und mittels kleiner, alltäglicher Beziehungsangebote zu begleiten. Dies kann ein freundliches „Guten Morgen“ bei Schulbeginn sein, ein kurzes Gespräch über das Wetter oder ein sonstiges „unverfängliches“ Thema. Ab und zu wird die Schülerin/ der Schüler in einer Pause um Mithilfe bei einer Tätigkeit gebeten, z. B. Kopieren, Materialien vom Auto hereintragen, Unterrichtsvorbereitungen. Die Schüler:innen werden darüber nicht informiert – es handelt sich um eine „informelle“ Vereinbarung zwischen den Unterrichtenden.

Die Beziehung von Klassenlehrer:in/ Klassenvorstand und Schüler:in ist häufig bereits belastet von vielen Ermahnungen, Auseinandersetzungen, Machtkämpfen. Mit einer anderen Lehrer:in wird wieder „neutrales“ Beziehungsterrain geschaffen.
Für die einzelne Lehrperson entsteht wenig zusätzlicher Zeitaufwand und auch nicht die Anforderung einer persönlichen, intensiven Beziehung.
Im eins-zu-eins Kurzkontakt, der initiativ und ohne vorbelasteten Anlass geschieht, fassen die Kinder Vertrauen, Mut, Selbstsicherheit, das Gefühl – ich bin da, ich bin nicht unsichtbar und nur Teil der großen anonymen Schülermenge. Die Schule ist für viele Kinder der wichtigste soziale Ort, hier verbringen sie über viele Jahre mehr wache Zeit als in der Familie!
Die Lehrperson bekommt trotz der kurzen Kontakte ein Gefühl dafür, wie geht es der:dem Schüler:in, wie verhält sie:er sich im Einzelkontakt, und kann das auch rückmelden an Beratungslehrer:innen, Klassenvorständ:innen.
Mit der Zeit fassen die Schüler:innen genug Vertrauen in die persönliche Beziehung, um sich im Anlassfall, bei Schwierigkeiten anzuvertrauen.
Es ist derjenigen Lehrperson auch möglich, als Ansprechperson die beiden Seiten wohlgesonnen ist, bei Gesprächen zwischen SchülerIn und KollegInnen vermittelnd tätig zu werden.

Patronat
Quelle/n
Autor/-in
Anna Drenig
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