Wertschätzung und Achtsamkeit in der täglichen Kommunikation ermöglichen uns einen guten Kontakt zu unseren Mitmenschen. So können wir auch schwierige Situationen gemeinsam klären.
Wir Menschen definieren uns über Bestätigung durch unser Umfeld. Am Beginn des Lebens durch körperliche Zuwendung, mit zunehmendem Alter übernimmt die Sprache die Funktion der Wertschätzung und Zugehörigkeit. Wenn wir wahrnehmen, dass unser Gegenüber unseren Erfahrungen und Gefühlen Glauben schenkt, können wir uns ernst genommen fühlen.
„Das tut doch gar nicht weh...“, „So schlimm kann es gar nicht sein...“, „Es ist schon wieder gut...“, „Das meinst du aber nicht so“ - wie oft haben wir solche Sätze schon gehört. Diese Sätze sind es, die dem Gegenüber die Glaubwürdigkeit absprechen, die Gefühle nicht ernst nehmen, in voreingenommener Weise davon ausgehen, über die innere Welt des Anderen bereits im Bilde zu sein. Gleichzeitig nehmen sie dem Gegenüber die Möglichkeit, sich verstanden zu fühlen. Diese Missachtung des Beziehungsbedürfnisses führt dazu, dass wir uns nicht ernst genommen fühlen und dass unser Vertrauen in die Tragfähigkeit der Beziehung Schaden nimmt.
Der amerikanische Pädagoge Larry Brendtro („Circle of Courage“ - Kreislauf der Ermutigung) hat in diesem Zusammenhang ein Trainingsmodul entwickelt, das auf einem Dreischritt aufbaut:
Der Fokus der Fortbildungseinheit liegt darauf, die TeilnehmerInnen darin zu unterstützen, auf Bedürfnisse der SchülerInnen einzugehen, anstatt auf Probleme zu reagieren.
Fallgeschichte: Elternkontakt Frau J.Die Mutter eines Volksschülers steht seit längerer Zeit in einem sehr gespannten Verhältnis zur Direktorin und zum Klassenlehrer ihres Sohnes. Verschiedene Schwierigkeiten des Buben in der Schule haben zu scheinbar unüberbrückbaren Differenzen geführt, inzwischen herrscht Eiszeit-Stimmung in der Kommunikation zwischen Schule und Elternhaus. Die Situation scheint verfahren, ausweglos. Die wenigen verbliebenen Gespräche enden häufig in gegenseitigen Schuldzuweisungen bzw. in Verteidigungsstellung der Positionen.
Beziehungsbedürfnis nach Bestätigung der Erfahrung
Handlungsspielräume