Ich möchte meine Spuren hinterlassen. Als SchülerIn, als LehrerIn. Es ist mir wichtig, dass ich Einfluss auf das Geschehen nehmen kann und darf und dass das Gegenüber darauf reagiert.
Der Alltag von Kindern hat meist eine enge Tagesstruktur. Einige SchülerInnen erleben Hektik. Nicht nur die Schule fordert, auch Freizeit, Hobbies, FreundInnen…Kinder haben das Bedürfnis, dass sie das Erlebte mit- teilen wollen. Sowohl das, was angenehm oder unangenehm erlebt wurde, als auch das, was noch nicht einzuordnen möglich ist. Die Erfahrung, dass das was mich beschäftigt, das was ich erzähle beim Gegenüber Wirkung zeigt, lässt erfahren, dass es emotionales Miterleben gibt. Es tut gut, Resonanz zu erleben. Es lässt uns auch darauf schließen, dass wir mit Freude oder Problemen nicht allein fertig werden müssen.
Möglichkeiten mit dem Bedürfnis nach Einfluss zu arbeiten:
Jede Person, SchülerInnen und Lehrperson überlegt sich drei Fragen, die sie gern hätten, dass ihnen gestellt wird. Diese drei Fragen werden jeweils einzeln auf eine Moderationskarte geschrieben. Mit Gummiringen oder Kluppen befestigt jede Person die eigenen drei Fragen sichtbar an der eigenen Kleidung. Nun bewegen sich alle im Raum und bleiben vor einem Gegenüber stehen. A liest die Fragen von B und B liest die Fragen von A. B stellt A eine Frage, die A anbietet und A antwortet. B hört zu. Wenn A fertig erzählt hat, bedankt sich B und bietet das Empfinden an, dass die Erzählung ausgelöst hat.
In weiterer Folge werden die Positionen gewechselt. A sucht sich bei B eine Frage aus, stellt diese, hört die Antwort ohne Unterbrechung an, bedankt sich und bietet die eigene Gefühlswahrnehmung an.
Danach verabschieden sich die Paare und es beginnt von Neuem mit einem neuen Gegenüber.
Fragenbeispiele aus einer Berufschulklasse: