Intergeschlechtlichkeit ist ein Begriff für Menschen die nicht eindeutig männlich oder weiblich sind.
Es gibt viele Wörter, mit denen Menschen bezeichnet werden, die nicht in die Geschlechternormen Mann und Frau passen: Intersexualität, Zwischengeschlecht, Intersex, Inter* – früher (bis Ende des 19. Jahrhunderts) waren auch die Worte Hermaphrodit oder Zwitter gebräuchlich. Die beiden letztgenannten Begriffe können verletzen und sollten von nicht intergeschlechtlichen Menschen nicht verwendet werden.
Der Begriff „Intersexualität“ ist verwirrend, weil "Sexualität" im Deutschen immer mit der sexuellen Orientierung verbunden wird und darum geht es bei Intergeschlechtlichkeit überhaupt nicht.
Bei Inter* geht es um Körper: Intergeschlechtliche Menschen können Anteile des weiblichen und männlichen Geschlechts haben oder ihre Geschlechtsmerkmale passen einfach nicht in die Kategorie Mann oder Frau. Das kann betreffen:
Intergeschlechtlichkeit ist keine Krankheit, kein Notfall und keine Störung! Inter* ist eine Variation und davon gibt es viele!
Bei ganz wenigen Inter*Menschen wird ihre Intergeschlechtlichkeit schon bei der Geburt entdeckt, weil sie eindeutig intergeschlechtliche Genitalien haben. Die meisten kommen erst im Lauf ihres Lebens drauf – etwa in der Pubertät, wenn sich der Körper in eine unerwartete Richtung entwickelt. Es kann sein, dass bei Mädchen die Regel ausbleibt, sie in den Stimmbruch kommen, die Klitoris zu wachsen beginnt. Oder dass bei Burschen Stimmbruch, Bart- und Peniswachstum ausbleiben und die Brust zu wachsen beginnt (Die Gynäkomastie, ein vorübergehendes Anschwellen der Brustdrüsen bei Burschen, ist sehr häufig und hier nicht gemeint). Man geht davon aus, dass ca. 1,7 % der Bevölkerung intergeschlechtlich ist.