Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt

Inhalt

Inter* in unserer Gesellschaft

Man geht davon aus, dass etwa genauso viele Menschen intergeschlechtlich sind, wie es Rothaarige gibt. Warum weiß das aber kaum jemand? Weil es oft nicht sichtbar ist - und gesellschaftlich ein extremes Tabu.

Unsere ganze Gesellschaft ist auf dem Mann-Frau-Schema aufgebaut: von der Geburtsurkunde bis zum Pizza-online-Service, überall nur 2 Kästchen.

Die Gesellschaft – und somit auch die Medizin – hat sehr klare Vorstellungen davon, was ein „Mann“ und was eine „Frau“ ist:

  • Ein „Mann“ hat XY-Chromosomen, Testosteron und Spermien produzierende Hoden in einem Hodensack unterhalb seines Penis, der bei der Geburt größer als 2,5 Zentimeter ist und in dessen Eichel die Harnröhre mündet. Sein Körper reagiert auf das Testosteron in der Pubertät mit Haarwuchs, Stimmbruch und Muskelwachstum.
  • Eine „Frau“ hat XX-Chromosomen, weibliche Hormone und Eizellen produzierende Eierstöcke, eine in eine Gebärmutter mündende Scheide unter ihrer bei der Geburt weniger als 0,7 cm großen Klitoris und der darunterliegenden Harnröhre. Ihr Körper reagiert auf die weiblichen Hormone mit der Produktion von Eizellen und Brustwachstum (Quelle: Verein Intergeschlechtlicher Menschen Österreich).

An weibliche und männliche Körper werden somit eine Menge Anforderungen gestellt. Wenn die Genitalien, die inneren Geschlechtsorgane, die Keimdrüsen, die Chromosomen oder der Hormonhaushalt von dieser Norm abweichen, spricht man von Intergeschlechtlichkeit.

Ist doch egal, wer was in der Hose hat!? Leider Nein.

Für die meisten Menschen ist eine Person entweder weiblich oder männlich: Etwas dazwischen gibt es nicht. Aus diesem Grund werden auch heute noch Babys mit intergeschlechtlichen Genitalien (etwa mit einer “zu großen” Klitoris oder einem “zu kleinen” Penis) bald nach der Geburt operiert: d.h. man entfernt alles, was scheinbar nicht zum Körper gehört, man designt Genitalien. Und oft werden neben völlig gesunden äußeren Geschlechtsorganen auch funktionierende Keimdrüsen entfernt. Das hat zur Folge, dass schon Babys künstliche Hormone zu sich nehmen müssen – und das ein Leben lang. Davon abgesehen sind sie dann natürlich nicht mehr fortpflanzungsfähig, und für die meisten bedeuten solche geschlechtsverändernden Operationen auch den Verlust sexueller Erregung und Empfindsamkeit. Viele heute erwachsene Inter*Menschen sind dadurch schwer traumatisiert.

Diese Eingriffe, die selbstverständlich nicht mehr rückgängig gemacht werden können – was weg ist, ist weg – werden von betroffenen Personen als Menschenrechtsverletzungen erlebt: sie fühlen sich in ihrem Recht auf körperliche Unversehrtheit und sexuelle Selbstbestimmung verletzt (vergleiche Charta der Grundrechte der europäischen Union und Europäische Menschenrechtskonvention). Auch die Möglichkeit einer “offenen Zukunft” wird verwehrt, da niemand bei der Geburt eines Kindes sagen kann, in welche Richtung sich dessen Identität entwickeln wird.

Obwohl weibliche Genitalverstümmelung bei uns verboten ist, werden die Genitalien von Inter*Kindern nach wie vor in Europa verstümmelt. Angeblich, um diese Kinder vor einer Gesellschaft zu schützen, die damit nicht umgehen kann.

“WHY DON’T CHANGE MINDS INSTEAD OF BODIES?” (Alice Dreger)

In Österreich muss 1 Woche nach der Geburt ein Geschlechtseintrag im Geburtenregister vorgenommen werden – dazu muss aber keine geschlechtsverändernde Operation vorgenommen werden. Plattform Intersex Österreich vertritt die Meinung, dass Kinder so aufwachsen sollten, wie sie sind. Sie können später immer noch selber entscheiden, ob sie etwas an ihrem Körper verändern möchten oder nicht.

Was kann ich tun?

Versuch einmal, nicht alle Menschen sofort in männlich oder weiblich einzuteilen. Mache Intergeschlechtlichkeit zum Thema: erzähle deinen FreundInnen von der Vielfalt der Geschlechter, halte z.B. ein Referat und hilf so das Tabu zu brechen! “Babies are born in a perfect way”.

Fokus

Sex

Geschlechtskrankheiten

Sex

Chlamydien, Pilze, Hepatitis und andere Krankheiten lassen sich behandeln, wenn rechtzeitig diagnostiziert.

Sex

Verhütung

Sex

Neben der Pille und Kondomen existieren weitere Verhütungsmittel, die häufig verwendet werden.

Fokus

Onlinewelt

Social Media

Onlinewelt

Soziale Medien sind toll, aber worauf solltest du achten?

Sex

Du hast Rechte

Sex

Wenn es um deinen Körper geht, hast du Rechte, egal wie alt du bist.

Diese Webseite verwendet Cookies

Diese digitalen Cookies sichern, dass die Seite gut funktioniert. Sie helfen uns herauszufinden, welche Seiten und Videos beliebt sind und welche euch nicht zusagen. Einige Cookies werden von Drittanbietern platziert, z.B. für die Wiedergabe von Videos.

Mit "Alle Cookies akzeptieren", stimmst du der Verwendung aller Cookies zu. Du kannst deine Wahl jederzeit ändern oder widerrufen. Es kann passieren, dass manche Inhalte, zum Beispiel Videos, nicht gezeigt werden, wenn du einzelnen Cookies widersprichst.

Wenn du mehr über unsere Cookies erfahren und/oder Einstellungen anpassen willst, klicke auf "Cookies wählen".

Einstellungen

Cookies sind kleine Textdateien. Laut Gesetz dürfen wir für die Seite erforderliche Cookies auf deinem Gerät speichern, da sonst die Website nicht funktioniert. Für alle anderen Cookie-Typen benötigen wir deine Erlaubnis.

Zu den externen Anbietern gehören unter anderem YouTube, Vimeo, SRF und h5p. Werden diese Cookies blockiert, funktionieren die eingebetteten Dienste nicht mehr. Werden sie zugelassen, kann dies zur Folge haben, dass Personendaten übermittelt werden.

Statistik-Cookies helfen zu verstehen, wie Besucher*innen mit Webseiten interagieren, indem Informationen anonym gesammelt und gemeldet werden. Mit deinem Einverständnis analysieren wir die Nutzung der Website mit Google Analytics.