Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt

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Was ist Trans*?

«Ich bin ein Mann», «Ich bin eine Frau». Für die meisten Menschen ist diese Aussage eine Selbstverständlichkeit. Für einige aber nicht. Das sind Trans*, bzw. Trans*Geschlechtliche Menschen. Oft wird auch der englische Begriff „Trans*Gender“ verwendet.

Was ist Trans* überhaupt?

Die meisten Trans*Personen kommen - wie der Großteil anderer Menschen auch - mit einem männlichen oder weiblichen Körper zur Welt. Ob ein Kind bei der Geburt als Bub oder Mädchen gilt, entscheidet der äußere Eindruck, also ob das Baby einen sichtbaren Penis oder eine Scheide hat. Tatsächlich ist Geschlecht aber sehr vielfältig. Eine wichtige Kategorie ist z.B. die „Geschlechtsidentiät“. Sie drückt aus, zu welchem Geschlecht sich eine Person zugehörig fühlt. Die meisten Menschen sind „Cis“, das heißt, die gefühlte Geschlechtsidentität und das zugewiesene Geburtsgeschlecht stimmen überein.

Bei Trans*Personen unterscheidet sich die Geschlechtsidentität teilweise oder ganz von dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht. Trans*, oder auch Trans*Gender ist also ein Sammelbegriff. Auch deswegen steht hier ein Sternchen - es zeigt an, dass der Begriff viele Bedeutungen einschließt.

Manche Trans*Personen haben den Wunsch, nur zeitweise in einem anderen Geschlecht zu sein, z.B. als Bühnenfigur. Conchita Wurst ist ein solches Beispiel für eine Drag Queen, also einer Person die als Mann lebt, jedoch in einem anderen Geschlecht, nämlich als Frau und unter anderem Namen, eben als Conchita Wurst, auftritt. Andere aber ähnliche Begriffe sind Drag King, Cross Dresser, Transvestiten. Sie alle haben gemeinsam, dass die Person nur zeitweise ihr Geschlecht oder Teile des Geschlechts wechselt.

Andere Trans*Gender Personen sind trans*ident, das heißt sie haben den Wunsch dauerhaft in einem anderen, als dem bei der Geburt zugewiesenen, Geschlecht zu leben und anerkannt zu werden. Auch da gibt es unterschiedliche Formen und Begriffe. Manche dieser Personen identifizieren sich zum Beispiel als Trans*Mann („von Frau zu Mann“) oder umgekehrt (Trans*Frau). Andere leben als "zwischen den Geschlechtern" (in*between), oder als ein bisschen von beiden oder können bzw. wollen sich nicht als Frau oder Mann einordnen (a*gender, bi*gender, gender*fluid, gender*queer, non-binary). Weil das alles sehr verwirrend ist, wollen wir euch Gençer, Jasmin und Alex vorstellen:

Gençer (20), Jasmin (18) und Alex (19)

Das ist der Fall von Gençer (20). Er ist mit einem weiblichen Körper zur Welt gekommen und hieß damals Fatma. Er fühlt sich viel mehr männlich als weiblich und hat deswegen seinen Namen und sein Geschlecht in den Ausweisen geändert. Außerdem nimmt er männliche Hormone, wodurch sich sein Körper sowie die Stimme verändert und nun sein Bart wächst. Seine Brust versteckt er zurzeit noch unter einem „Binder“, das ist ein spezielles Hilfsmittel für Menschen wie Gençer. Im Herbst lässt er sich dann im Krankenhaus die weibliche Brust abnehmen und eine männliche modellieren. Auch einen künstlichen Penis und Hoden möchte er sich irgendwann operieren lassen. Gençer ist ein Trans*Mann.

Anders ist es bei Jasmin (18). Weil sie einen Penis und eine flache Brust hat gilt ihr Körper als männlich. In ihrem Ausweis steht auch, dass sie ein Mann ist und eigentlich Luca heißt. Sie fühlt sich aber innerlich als Frau und kleidet sich auch so. Ihre Freund*innen und Familie nennen sie Jasmin, weil sie sich das so wünscht. Deswegen nennen auch wir sie Jasmin. Jasmin ist eine Trans*Frau.

Alex (19) bezeichnet sich als „in*between“. Sier möchte weder als Mann noch als Frau angesprochen werden, weil beides sich nicht passend anfühlt. Am besten fühlt sich Alex, mit dem Pronomen „sier“, einer Mischung aus „sie“ und „er“. Im Ausweis ist ein solches drittes Geschlecht in Österreich momentan noch nicht möglich. Da steht, dass Alex ein Mann ist, weil sier mit einem sichtbaren Penis zur Welt gekommen ist.

Warum es Menschen gibt, die körperlich (biologisch) zu einem Geschlecht gehören, sich aber mit einem anderen Geschlecht identifizieren, wissen weder Jasmin, Alex noch Gençer. Niemand hat dazu eine endgültige medizinische oder psychologische Erklärung. Es ist auch unterschiedlich, wann eine Person bemerkt trans* zu sein. Bei manchen ist das schon seit dem Kindesalter, bei anderen seit der Jugend, wieder bei anderen erst viel später.

Heute sprechen wir davon, dass Trans*Personen „genderdysphorisch“ empfinden. Was meint das? Sie erleben ein Missempfinden aufgrund der erlebten Unstimmigkeit zwischen ihrem biologisch zugeordneten Geburtsgeschlecht und ihrer tatsächlich empfundenen Geschlechtsidentität. Diese oft schmerzvoll empfundene Unstimmigkeit gilt es zu vermindern, so dass es zu einer Verbesserung der psychischen und sozialen Situation der Trans*Gender Person kommt. Nicht selten kommt es zu einer solchen Verbesserung auch durch eine gegengeschlechtliche Hormontherapie und/oder geschlechtsangleichende Operationen. Hier ist die Medizin heute weit fortgeschritten. Trans*Gender Personen lassen oft auch ihren Vornamen und den Geschlechtseintrag im Geburtenbuch und in Ausweisen ändern. Wie ihr bei Gençer, Jasmin und Alex sehen könnt ist es jedoch ganz individuell, ob oder welche diese Schritte eine Trans*Gender-Person macht.

Was kannst du tun, wenn du einem Trans*Menschen in deinem Umfeld begegnest? Wichtig ist Respekt! Respektiere die Person in der individuell erlebten Geschlechtsidentität! Frage die Person, wie sie gerne von dir angesprochen werden möchte, auch wenn es anfangs ungewohnt sein kann, so wie das gewünschte „sier“ von Alex. Trans*Personen sind Menschen wie du – sie sind weder krank noch pervers.

Kommt so etwas überhaupt vor?

Fragst du dich jetzt: «Kommt so etwas wie Trans* überhaupt vor?». Ja, das kommt vor. Wie häufig weiß man aber nicht genau. Die Trans*Personen in Österreich wurden nie gezählt. Auch die Studien aus dem Ausland zeigen ganz verschiedene Häufigkeiten. So fanden Forscher aus Holland heraus, dass sich einer von 200 Menschen nicht als das Geschlecht fühlt, dem er nach der Geburt zugeordnet wurde. Wenn diese Zahlen auf Österreich übertragen werden, dann würden bei uns über 40.000 Trans*Personen leben. Das ist aber nur eine sehr grobe Schätzung.

Und wie sehen Trans*Personen aus? Das wird dich vielleicht überraschen, aber bei vielen würdest du es gar nicht erkennen. Oder findest du, dass Jim oder Felicitas speziell aussehen? Ihre Lebensgeschichte ist sehr interessant. Erfahre mehr darüber im Video "Ich bin kein Mädchen" - Die Transjugendlichen Feli und Jim.

Kleine Anmerkung: Das eigene Geschlecht ist etwas sehr persönliches. Nur weil Jim und Felicitas in dem Video sehr offen über ihre Geschichte erzählen, heißt das nicht, dass es bei allen Trans*Personen so ist. Vielen Menschen ist es z.B. unangenehm über ihre Genitalien zu Sprechen – unabhängig ob trans* oder cis.

Trans* und sexuelle Orientierung

Manche Menschen verwechseln Trans*Geschlechtlichkeit mit Homosexualität. Das stimmt so nicht. Trans* Personen können, genauso wie andere Menschen auch, heterosexuell, lesbisch, schwul, bisexuell oder pansexuell sein. Der Begriff „Pansexualität“ ist eher unbekannt. Er meint, dass Menschen sich in Personen unabhängig ihrer Geschlechtsidentität verlieben können bzw. sie erotisch anziehend finden. Denn wie wir inzwischen wissen, gibt bei Geschlechtern eine große und bunte Vielfalt, nicht nur Mann und Frau.

Durch die Veränderung des Geschlechts ändert sich also nicht, zu wem sich eine Person hingezogen fühlt – jedoch teilweise wie es genannt wird.

Ein Beispiel: Wenn eine Person als Frau lebte und mit einem Mann zusammen war, wurden sie als heterosexuelles Paar angesehen. Wenn die gleiche Person aber erkannte Trans* zu sein und nun als Trans*Mann lebt, gilt das gleiche Paar wie vorher nun als schwules Paar und die Beziehung als homosexuell.

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